Shazad Latif und Lily James in "What's Love Got To Do With It"

„What’s Love Got to Do with It?“: Eine erfrischende und moderne Lovestory

„What’s Love Got to Do with It?“ bricht mit Konventionen

Obwohl „What’s Love Got to Do with It“ in die Rom-Com-Kerbe schlägt, wird das Thema der arrangierten Ehe aufgegriffen, das alles andere als typisch für Rom-Coms ist. Zoe nimmt für ihren Dokumentarfilm auch Kontakt zu anderen Paaren auf, die durch arrangierte Ehen zueinander gefunden haben. Ihre Gesprächspartner*innen erzählen Geschichten, die arrangierte Ehen in einem ganz anderen Licht zeigen: als stabile Beziehungen, die in Liebe münden, anstatt mit ihr zu beginnen. 

Damit ist es der Drehbuchautorin Jemima Khan gelungen, ein Werk zu produzieren, das das gängige Narrativ von arrangierten Ehen verändert: Diese Form der Eheschließung steht nämlich immer wieder in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen, die sowohl Kinderehen als auch die starke Einschränkung der Selbstbestimmung von Frauen anprangern. Damit wurde bei der Produktion dieser Komödie ein wichtiger Diskurs mitgedacht und aufgegriffen. In einem Film, in dem es kaum Überraschungen gibt, hat Khan es geschafft, uns mit dem Höhepunkt einer Nebenhandlung – an dieser Stelle werde ich nicht spoilern – doch noch nach Taschentüchern greifen zu lassen. 

Kazim (Shazad Latif) im Rahmen seiner Familie.

Fazit

„What’s Love Got to Do with It“ zeigt die Bereitschaft, die starren Strukturen des Rom-Com-Genres aufzubrechen und ihm neue Geschichten, Hürden und Perspektiven zu verleihen. Was wäre eine romantische Komödie ohne Charaktere, die uns Lacher entlocken? Für die Wohlfühlatmosphäre sorgen in erster Linie Caths Taktlosigkeit und Zoes chaotische Art. Eine besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle auch Shabana Azmi als Kaz‘ Mutter, die mit dem Spagat zwischen Modernität und Tradition kämpft.

Dennoch schwächelt der Film etwas, was das Thema der arrangierten Ehen betrifft: Man hätte gerne noch mehr Facetten gesehen, zumal es sich bei arrangierten Ehen um ein sehr kontroverses Thema handelt, das nach wie vor mit vielen Vorurteilen behaftet ist. „What’s Love Got to Do with It“ ist zwar nicht in jeder Hinsicht perfekt, aber trotzdem eine gelungene Rom-Com mit überzeugenden Schauspieler*innen.

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Bildquelle: © Studiocanal GmbH/ Robert Viglasky