Woher kommen eigentlich Essgewohnheiten?

Familie

Verblüffend, aber ob du als Baby gestillt wurdest oder nicht kann tatsächlich einen Einfluss darauf haben, was du heute lieber isst. Genauer gesagt, du wirst vermutlich lieber Sachen essen, die auch deine Mutter während ihrer Schwangerschaft gegessen hat. Noch wichtiger ist aber laut Thomas Ellrott die Zeit danach, denn: Die Eltern sind das Vorblid, an dem wir uns orientieren. Wenn sie sich ausgewogen ernähren, dann wirst du das mit höherer Wahrscheinlichkeit auch tun. Solltest du Geschwister haben, kann sich das auch auf deine Essgewohnheiten auswirken. Über das Essen hat man eine Möglichkeit, sich von seinen Geschwistern abzugrenzen, so wie es später auch über den Musikgeschmack geht.

Angst vor Neuem

Neophobie kann auch Einfluss darauf haben, was du magst. Du wirst dich eher mit dem abfinden, was du schon kennst, als zu experimentieren und etwas potentiell Unverträgliches zu essen. Das ist evolutionsbiologisch eine sinnvolle Sache, aber inzwischen nicht mehr so relevant. Hier hilft, früh anzufangen und sich als Kind breit gefächert zu ernähren. Wenn du an mehr gewöhnt bist, probierst du auch eher etwas neues. Zudem kann es helfen, sich langsam an etwas heranzuwagen: Du magst keinen Passionsfruchtsaft? Versuche, dich über den ähnlichen Orangensaft anzunähern. Verdünnen kann in diesem Fall auch helfen, im Falle anderer Nahrung kann man sich nur dazu zwingen: Oder hast du unbedingt Lust auf frittierte Heuschrecke oder einen Tarantel-Burger?

Auch interessant: Süßes bietet einen Überlebensvorteil gegenüber Bitterem. Süßer Geschmack verspricht nämlich lebensnotwendige Kalorien. Dazu ist Nahrung mit süßem Geschmack praktisch nie giftig – im Gegensatz zu bitterer Nahrung. Unser Körper ist mit dem Wandel der letzten Jahre nicht mitgekommen, schließlich wurde unser Verhalten durch Zehntausende Jahre des Hungers und Mangels geprägt. Während Kalorien beizeiten knapp bemessen waren, waren Vitamin- und Mineralstoffmangel nie zuvor ein so großes Problem. Darum zieht es unseren Körper so sehr nach Süßem, auch wenn es ungesund ist. Da müssen wir uns alle selbst um Mäßigung bemühen, um uns heutzutage gesund zu ernähren.

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Bildquelle: Freepik; CCO-Lizenz