24. April FashionRevolutionDay

Wer hat deine Kleidung genäht? Am 24. April ist Fashion Revolution Day

Von Laura Maria Drzymalla

24. April 2013, 9 Uhr morgens: eine marode Textilfabrik in Dhaka, Bangladesch stürzt in sich zusammen, übrig bleibt nur ein Haufen Stahl und Stein. 1134 Menschen sterben, über 2500 Menschen werden schwer verletzt. Die Baumaterialien für das Gebäude waren mehr als minderwertig und von Beginn an nicht für mehrere Stockwerke ausgelegt. Bereits einen Tag vor dem Zusammensturz wurden große Risse am Gebäude festgestellt, die Polizei verbot mit sofortiger Wirkung den Zutritt der Fabriken. Trotz allem befanden sich über 3000 Mitarbeiter, größtenteils Frauen, unter Zwang der Vorgesetzten vor Ort. Der Besitzer der Fabrik und leitende Mitarbeiter wurden festgenommen. Knapp ein halbes Jahr nach dem Einsturz wurden noch immer fast 200 Tote nicht freigegeben und somit nicht identifiziert werden. Ohne Totenschein besteht für Angehörige kein Anspruch auf Entschädigungszahlungen.
Textilfabriken in Bangladesch produzieren auch für namhafte Marken wie Hugo Boss, Tommy Hilfiger und H&M, die Firma in Dhaka mitunter speziell für Primark und Mango.

 

Ein teure Marke garantiert keineswegs faire Arbeitsbedingungen

 

Diese schwere Katastrophe ist nicht nur ein Bild für den humanitären Missstand in Industrieländern, sondern auch ein Sinnbild für das, was in der Modebranche und unserem Bedürfnis nach billiger Kleidung schief läuft. Das Thema ist für uns als Konsumenten oft ein frustrierendes, da wir nur dem eingenähten Schild entnehmen können, WO etwas her kommt, aber nicht WIE es produziert wurde. ,Ein hoher Preis ist nicht der Garant dafür, dass das Produkt unter guten Bedingungen hergestellt ist“, sagt Gisela Burckhardt von der Kampagne für saubere Kleidung (CCC) bei einem Interview im Tagesspiegel.

 

Fashion Revolution für die Menschenwürde

 

Um auf die Missstände und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in Textilfabriken aufmerksam zu machen und zum Umdenken in der Modeindustrie aufzufordern, findet jedes Jahr am 24. April der Fashion Revolution Day statt.
Fashion Revolution ist eine globale ganzjährige Bewegung, die jedem Einzelnen die Möglichkeit bieten will, positiven Einfluss auf die internationale Modeindustrie zu nehmen. 2015 nahmen mehr als 70 Länder daran teil, tausende von Menschen zeigten ihre Solidarität zusammen mit großen Marken unter dem Hashtag #whomademyclothes.

Bio, fair und schön!

 

Die Kölner Jungs von Armedangels wollen den Billigproduzenten in der Modebranche zeigen, dass es auch anders geht – sie verzichten komplett auf chemische Zusätze, sklavenähnliche Arbeitsbedingungen und billige Massenware. Ihre Prämisse ist es, einen fairen, sicheren und sauberen Herstellungsprozess möglich zu machen.

 

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Bildquelle: screenshot