YouTuber Unge packt aus: Angststörung und Depressionen

Kürzlich veröffentlichte YouTuber Unge ein Video mit dem Titel: „wir müssen reden…„. In dem Video erklärt er, warum er sich von YouTube und Twitch zurückgezogen hat und wie er in Zukunft weitermachen wird. Wir fassen zusammen, was Unge über seine Angststörung und Depressionen preisgibt.

Triggerwarnung: Angststörung und Depression

„wir müssen reden…“

In der letzten Zeit haben sich viele von Unges Zuschauer*innen gefragt, was sich verändert hat: Der starke Umschwung von 55 Tage andauernden Streams zu sehr seltenen Videos und ausbleibenden Streams hat viele zum Nachdenken angeregt. In seinem neusten Video (unten) erklärt Unge nun, dass er unter einer starken sozialen Angststörung leide, die ihn seit sehr langer Zeit verfolge. Die Angststörung sei der Hauptgrund für seinen Rückzug aus der Online-Welt.

Was ist eine soziale Angststörung?

Eine soziale Angststörung, auch als soziale Phobie bekannt, ist eine psychische Erkrankung, die durch übermäßige Angst in sozialen Situationen gekennzeichnet ist. Menschen mit sozialer Angststörung haben eine intensive Angst vor negativer Bewertung, Ablehnung oder peinlichem Verhalten in sozialen Interaktionen.

Unge erklärt in seinem Video, dass er sich in sozialen Situationen sehr beobachtet und verurteilt fühle. Gerade das Berühmtsein mache es ihm nicht unbedingt leicht. Ständig mit Fans konfrontiert zu werden, Fotos machen zu müssen und sogar teils gestalked zu werden, sei eine enorme Last für ihn. In der Vergangenheit habe seine soziale Phobie sogar zu Depressionen geführt. Er erwähnt jedoch explizit, dass er nicht suizidgefährdet sei und beteuert, dass kein Grund zur Sorge bestehe.

Wenn ihr unter ähnlichen Symptomen leidet, sucht euch bitte professionelle Hilfe. Psychologische Betreuung findet ihr zum Beispiel unter therapie.de und in dringenden Fällen unter 116117.de.

Streamen ist für Unge ein „zweischneidiges Schwert“

Trotz seiner sozialen Phobie erwähnt Unge mehrmals, dass er das Streamen liebe. Das Streamen gehöre seit Jahren zu seinen größten Leidenschaften, weshalb ihm die ganze Situation unheimlich schwerfalle. Jedoch ändere das nichts an der Angst, die er empfindet, wenn er für YouTube oder Twitch vor der Kamera sitzt. Dadurch fühle er sich stark beobachtet und unwohl. Aufhören möchte er aber trotzdem nicht. Also, wie geht es jetzt weiter?

Unge heißt jetzt „Raik“

Unge wird sich eine Auszeit von seiner Online-Persona „Ungespielt“ nehmen. Er möchte Neues ausprobieren, an sich arbeiten und ab jetzt hauptsächlich auf Englisch streamen. Fortan ist sein Streamername „Raik„. Außerdem wird er nun mit einem „VTube Model“ streamen: eine Art Avatar, die einem Anime-Charakter ähnlich sieht und seine Face-Cam vorerst ersetzt. Deutsche Reactions und Videoclips lädt er zukünftig auf seinem YouTube Channel „Raik DE“ hoch.

Viele seiner Fans reagierten bereits verständnisvoll und positiv. Ein Top-Kommentar unter seinem Video lautet: „Mach das, was sich für dich gerade gut anfühlt, wir stehen hinter dir“. Und auch wir wünschen Unge alles Gute.

Hilfe-Telefon: 0800 22 55 530 

Telefonseelsorge: 0800 1110111

Gleich weiterlesen: 

Bildquelle: Fausto Sandoval via Unsplash; CC0-Lizenz