Familie sitzt auf Sofa

ZDFneo-Serie: Wenn die Ehefrau zur Verschwörungstheoretikerin wird

In der Serie „Schlafschafe“ ist Melanie eine junge Mutter, die ihre wilden Jahre als Kitesurf-Profi der Familie zuliebe hinter sich lässt. Durch die Corona-Pandemie verliert sie ihren Job und muss plötzlich nach Arbeit suchen. Das noch nicht abbezahlte Haus wird zur Mammutaufgabe. 

„Es war eine ganz bewusst gewählte Voraussetzung für diese Figur, dass man sie auch mögen oder als normal empfinden kann“, erzählt Bitter. „Dennoch passiert es ihr, einer mutigen, abenteuergeprüften Frau, dass sie auf diese Verschwörungstheorien hereinfällt.“ In erster Linie handelt Melanie aus Angst heraus. „Sie recherchiert über die Masken, die auch die Kinder in der Schule tragen sollen. Sie findet im Internet Beweise dafür, dass es für Kinderlungen überhaupt nicht gut sei, so eine Maske zu tragen.“ In ihrer Sorge um das eigene Kind fürchtet Melanie gleichzeitig mit ihren Ängsten in eine Ecke gestellt und als verrückt erklärt zu werden. Eine Angst, die sich bewahrheiten soll. „Dadurch fühlt sie sich bestätigt, dass sie in ihren Ängsten nicht ernst genommen wird. Dann beginnt das ganze Übel“, fasst Bitter zusammen. 

Janosch (Emil Brosch, r.) leidet unter der auseinanderdriftenden Beziehung seiner Eltern.

Da sie sich von ihrem Umfeld nicht richtig verstanden fühlt, sucht Melanie in einschlägigen Chatrooms nach Bestätigung und Verständnis. Es ist ein schleichender Prozess, der bereits, so Bitter, vor der ersten Folge von „Schlafschafe“ begonnen haben soll. „Es ist so, als würde sie sich aus dieser Ecke ernähren und immer mehr reinrutschen.“