Harry Potter ist wieder da – und zwar als Theater-Stück

Wer hätte das gedacht – 19 Jahre nach Voldemorts Tod arbeitet Harry im Zauberei-Ministerium, ist Ehemann und Vater von drei Schulkindern. Sein ältester Sohn, Albus Severus, fängt gerade in Hogwarts die Zauberschule an – und kommt ins Slytherin-Haus. Das Schloss ist magisch – doch auch die dunklen Mächte sind nicht fern.

Gespielt wird Albus von Vincent Lang. Wir telefonierten mit dem 25-jährigen Schauspieler aus München. Er saß spontan im Zug Richtung Nordsee, um seinen probefreien Nachmittag zu genießen. Vincent über Zaubertricks, Theater vs. Film und über Hermine:

Du spielst im Stück den Sohn von Harry Potter, Albus. Fühlt er sich in den Schatten seines Vaters gestellt? Wie geht er damit um?

Sein Vater ist der berühmteste Mensch der Zauberwelt, er hat die Welt vor Voldemort gerettet. Albus hat auf jeden Fall damit zu kämpfen. Sein Name hilft dabei auch nicht: Er heißt Albus Severus, nach Albus Dumbledore und Severus Snape. Die Erwartungshaltung ihm gegenüber ist enorm. Als er am Anfang des Stückes ins Slytherin-Haus kommt, fühlt er sich sofort wie das schwarze Schaf der Potter-Familie. Doch er will sich auch selbst finden und sein eigenes Ding machen.

Warum sollte man sich das Theaterstück anschauen? Im Film gibt es ja immer großartige Spezialeffekte…

Das Theaterstück ist den Büchern viel näher. Es ist vielschichtiger, geht tiefer in die Gedanken der Charaktere. In den Filmen ist das nicht so, da muss alles schnell gehen: Schnitt, Zack, Schnitt, Zack, und so weiter. Im Theater wird viel mehr Wert auf die Charaktere und deren Beziehungen gelegt.

Hast du Zaubertricks für die Produktion gelernt?

Tatsächlich habe ich zusammen mit den anderen Schauspielern einen Workshop mit einem Zaubermeister gemacht, der uns Tricks beigebracht hat. An dem Tag haben wir zum Beispiel den „French Drop“ gelernt, wo man eine Münze in den Händen verschwinden lässt.

Findest du, dass der Real Life Harry Potter, Schauspieler Daniel Radcliffe, andere Rollen verdient hätte?

Klar, hätte er auch andere Rollen verdient. Ich habe letztens mit meiner Mutter den Film „Swiss Army“ gesehen, wo Daniel Radcliffe mitspielt. Meine Mutter sagt, sie muss jetzt immer an diesen Film denken, wenn sie Harry Potter schaut. Es ist unser Job als Schauspieler in andere Menschen reinzuschlüpfen, aber das sollte nicht zum Verhängnis werden.

Wer ist dein Lieblingscharakter der Harry Potter Reihe und warum?

Hermine. Sie ist echt cool und super smart. Sie ist ein ziemlicher Hero, ohne sie wäre die Harry Potter Saga schon nach dem ersten Buch gestorben.

Bist du aufgeregt oder nervös vor der Premiere? Wie gehst du damit um?

Ich bin eher gespannt. Wir haben nun öfter vor einem Publikum aufgeführt und da lief alles super. Das Feedback war auch gut und ich freu mich, wenn es richtig losgeht. Um mich zu beruhigen, mache ich morgens Thai Chi, aber ich finde, dass Aufregung auch dazu gehört. Dann spüre ich, dass ich in dem Moment da bin.

Was ist dein Lebensmotto?

Lebe den Moment und sei da. Das Leben ist so schön und man sollte jeden Augenblick genießen. Deswegen fahre ich heute ans Meer.

Die Deutschlandpremiere von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ ist am 5. Dezember 2021 in Hamburg.

Bildquelle: © Manuel Harlan / pr-Manufaktur
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