Dieser Künstler machte seine Fäkalien zu Gold

„Künstlerscheiße, 30 Gramm, frisch konserviert auf natürliche Art“ – das ist doch mal eine etwas andere Konservendose. „Dein Job ist ein Scheiß'“, kritisierte Piero Manzonis Vater die Künstler-Karriere seines Sohnes. Höchst inspirierend – das ließ er sich nicht zweimal sagen.

Von der Kritik zur Kunst

Manzoni verschloss 1961 seine eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verkaufte diese zum damaligen Goldpreis: 37 US-Dollar pro Dose (damals sehr viel Geld). Er machte also Scheiße zu Gold. Doch buchstäblich Shit verkaufen war nicht die einzige Provokation: Sein Vater war auch noch Dosen-Hersteller.

Mit dieser Aktion schaffte der Künstler großes Aufsehen – denn seinerzeit war es schon ein skandalöses Tabu, nur über Fäkalien nachzudenken. Alle Scheiß-Dosen waren von 001 bis 090 durchnummeriert und wurden später in verschiedenen Museen ausgestellt. Schon damals wunderten sich viele: Sind da wirklich seine Fäkalien drinnen? Die Dosen bestehen aus Metall und es ist ausgeschlossen, den Inhalt via Durchleuchtung zu bestimmen.

Über den Inhalt der Dosen

1989 öffnete der Künstler Bernhard Bazile seine Dose und machte diese ebenfalls zum Kunstwerk: Boîteouverte de Piero Manzoni (‚Die geöffnete Dose von Piero Manzoni‘). Das Mysterium ob tatsächlich Scheiße drinnen ist, wurde aber nicht aufgelöst. In der Dose befindet sich, in Baumwolle umgewickelt, eine weitere kleine Metallbox – die bis heute noch verschlossen ist.

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Der Wert dieser Kunstobjekte ist übrigens über die Jahre gestiegen: 2008 wurde eine Künstlerscheiße im Auktionshaus Sotheby‘s für 130.000€ versteigert – Na bitte! Scheiße ist doch was wert.

Bildquelle: Jens Cederskjold / Link zur Originalquelle