„Bürger in Wut“: Wofür steht die Partei?

Die „Bürger in Wut“ (BiW) sind bei der Bürgerwahl in Bremen nur knapp an einem zweistelligen Ergebnis vorbeigeschlittert, in Bremerhaven haben sie hingegen bereits die CDU überholt: Wer sind sie, warum sind sie so wütend und was bedeutet das für ihre Politik?

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte des Autors.

Vielen Deutschen wird sie bislang kein Begriff gewesen sein, obwohl die Wählervereinigung (also keine Partei in diesem Sinne) bereits 2004 gegründet wurde: Die BiW kann man bislang nämlich nur in Bremen wählen, obwohl ihr Ursprung in Berlin liegt. Der Bundeszentrale für politische Bildung nach vertreten sie rechtspopulistische Positionen, auch wenn sie sich selbst als bürgerlich-konservativ bezeichnen. Sie sind zudem Kooperationspartner von „Bündnis Deutschland“, einer im November 2022 gegründeten konservativen Partei.

Zweitstärkste Kraft in Bremerhaven

Bei der diesjährigen Bürgerwahl in Bremen bekamen die Bürger in Wut Hochrechnungen (Stand 15. Mai um 14 Uhr) zufolge 9,7 Prozent der Stimmen. Damit liegen sie noch vor der FDP (5,2 Prozent), aber hinter Linke (11,1 Prozent), Grüne (12 Prozent), CDU (25 Prozent) und SPD (30,1 Prozent). Im bereits ausgezählten Wahlbezirk Bremerhaven sieht die Sache allerdings ganz anders aus: Dort schafften es die Bürger in Wut, mit 22,7 Prozent alle anderen Parteien außer die SPD (29 Prozent) zu überholen. Ihr Wahlerfolg in Bremen lässt sich wohl auf zwei Faktoren zurückführen:

  1. Die AfD, die aufgrund von zwei konkurrierenden Kandidatenlisten nicht zur Wahl zugelassen wurde
  2. CDU-Wähler*innen, die zu den BiW abgewandert sind

Letzteres betont auch Jan Timke von den BiW. Neben unzufriedenen CDU-Wähler*innen habe seine Partei aber auch zahlreiche Neuwähler*innen für sich gewonnen.