Frau scrollt auf ihrem Handy

Dark Patterns: Die häufigsten Tricks, mit denen Websites und Apps dich manipulieren wollen

Fast jede Website oder App nutzt sie und doch fällt es kaum auf: Dark Patterns, manipulative Tricks im digitalen Design. Sie sollen Menschen unter anderem dazu bewegen, mehr Daten von sich preiszugeben, Verträge länger laufen zu lassen oder ungeplante Käufe zu tätigen. Die Verbraucherzentrale erklärt, wie sie funktionieren und wie ihr euch gegen sie wappnen könnt.

Psychologie beeinflusst Design-Entscheidungen

Die Mechanismen von Dark Patterns greifen tief in die Verhaltenspsychologie. Webdesigner setzen auf farbige Buttons, vertraute Symbole und auffällige Hinweise, die eingeübte Muster aktivieren.

Wer häufiger online shoppt, kennt das Prinzip: Der grüne Button führt weiter. Wollt ihr aber wieder zurück oder den Kauf abbrechen, gibt es dafür keinen auffällig roten Knopf. Ihr sollt schließlich gar nicht erst auf die Idee kommen, dass dies eine Option ist. 

Viele Anbieter nutzen dies gezielt aus, indem sie etwa den „Alle Cookies akzeptieren“-Button groß hervorheben, während der Link zum Ablehnen irgendwo klein im Text verborgen ist.

Wer überfordert ist, lässt sich leichter manipulieren

Wenn es denn einen „Alle Cookies ablehnen“-Button gibt! In den meisten Fällen müsst ihr nämlich händisch den Haken bei jedem einzelnen Cookie abwählen, den ihr nicht wollt.

Das ist mit Absicht nervig: Menschen vermeiden Entscheidungen, wenn sie zu viele Optionen haben. Das haben Forscher*innen bereits in den 1950er-Jahren festgestellt. Und Plattformen wenden dieses Wissen gezielt gegen euch an.

Bei komplexen Cookie-Bannern klicken viele deshalb lieber auf die Voreinstellung. Damit akzeptiert ihr am Ende aber mehr, als ihr eigentlich wollt.

Zeitdruck und künstliche Knappheit sorgen für FOMO

Besonders beim Online-Shopping wird gerne Zeitdruck vermittelt, um weniger durchdachte Kaufentscheidungen zu begünstigen. Countdown-Timer vermitteln Dringlichkeit, während Hinweise wie „Nur noch drei Stück verfügbar“ Knappheit suggerieren – selbst wenn genug Ware vorhanden ist, entsteht Stress, sofort zuzugreifen.

Auch das sogenannte Confirmshaming gehört zu diesen Tricks. Anstatt einfach zwischen den Optionen „Ja“ und „Nein“ zu wählen, müsst ihr etwa Formulierungen wie „Ich möchte keine Angebote erhalten“ anklicken. Dadurch sollt ihr Schuldgefühle bekommen, wenn ihr ein Angebot ablehnt.

Versteckte Produkte im Warenkorb und umständliche Kündigungen

Auch beliebt: Zusatzprodukte im Warenkorb, die ihr nie ausgewählt habt. Oft sind es Versicherungen oder Premium-Optionen, die man leicht übersieht, wenn man es eilig hat. Das Ergebnis ist ein teurerer Einkauf.

Oder habt ihr schon mal in der Situation gesteckt, die Frage „Wie kündige ich mein xy-Abo?“ in den Browser eurer Wahl tippen zu müssen? Anbieter gestalten diesen Vorgang oft bewusst kompliziert, damit ihr nicht so schnell aus dem Abo aussteigt oder euer Konto löscht.