Ableismus – Was ist das ist und was bedeutet das für uns?

„Oh, das machst du aber gut und das trotz deiner Behinderung.“ Was im ersten Moment für viele nicht behinderte Menschen wie ein Kompliment klingt, ist für behinderte Menschen eine Verletzung.

Was ist Ableismus?

Menschen mit Behinderung werden ständig auf diese beschränkt und oft nicht als gleichwertige Menschen wahrgenommen. Genau auf dieses Problem bezieht sich der Begriff Ableismus. Dieser versteckt sich auch hinter gut gemeinten Aussagen . Um Ableismus zu vermeiden brauchen wir mehr Sensibilität und Verständnis. 

Der Begriff des Ableismus stammt ursprünglich aus der amerikanischen Behindertenbewegung. Im Englischen spricht man von „ableism“ und in ihm steckt das Wort „able“, was sich mit „fähig“ übersetzen lässt. Ableismus steht für die Diskriminierung von behinderten Menschen. Unsere Gesellschaft setzt bestimmte Dinge voraus, die als normal gelten, also die Norm sind. Menschen, die sehen, hören oder laufen können, gelten als „able“ – fähig und normal. Behinderte Menschen, die diese Fähigkeiten nicht besitzen, fallen somit aus der Norm heraus. Sie gelten als nicht normal oder sogar minderwertig.

Das äußert sich auch schon darin, wie man miteinander spricht. Dabei passiert es oft, dass nicht behinderte Menschen unsensibel sind und Grenzen überschreiten. Grenzen, die vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht so wahrgenommen werden.

Das Problem zwischen Abwertung und Aufwertung

Zum einen äußert sich Ableismus durch die Abwertung von Menschen. In dem man zum Beispiel davon ausgeht, dass behinderte Menschen bestimmte Dinge nicht alleine erledigen könnten. Der andere Punkt ist die Aufwertung, da die Menschen „trotz“ ihrer Behinderung normale Sachen tun können. Und Ableismus ist allgegenwärtig. Er begegnet Menschen auf der Arbeit, bei ärztlichen Untersuchungen und vor allem im Alltag. Auf Twitter schildern behinderte Menschen unter dem Hashtag „#WasAbledsSagen“ ihre Erfahrungen mit „Ableds“ – also mit nicht behinderten Personen.

Unter dem Hashtag finden sich verletzende, grenzüberschreitende und diskriminierende Kommentare. Und vor allem Sachen, die wahrscheinlich beinahe jeder nicht behinderte Mensch schon einmal gesagt hat. Wahrscheinlich war es nicht böse gemeint, aber das sollte kein Grund sein, sich und die Sprache nicht zu hinterfragen.