Ableismus – Was ist das ist und was bedeutet das für uns?

Ableismus verstehen und vermeiden

Auch wenn Lob oder Bewunderungen gut gemeint sind, muss man nicht daran festhalten. Vor allem dann, wenn man weiß, dass sie verletzend sind. In den sozialen Netzwerken und im Internet allgemein finden sich viele Broschüren, die ganz genau erklären, welche Begriffe man vermeiden sollte und welche Aussagen überhaupt gar nicht gehen. Das Projekt „Leidmedien“ zum Beispiel hat sich darauf konzentriert insbesondere Journalist*innen bei dem Thema Behinderung zu sensibilisieren. Sie haben eine Liste von Begriffen ausgearbeitet, die dringend jede*r aus dem Sprachgebrauch werfen sollten. Und sie gibt auch Formulierungen an die Hand, die nicht diskriminierend und nicht verletzten sind.

Zum Beispiel:

  • Statt „an den Rollstuhl gefesselt“ – „Person X sitzt im oder benutzt den Rollstuhl“
  • Statt „taubstumm“- „taub“
  • Statt „Handicap, gehandicapt“ – „Behinderung, behindert“

Natürlich verändert die Sprache nicht die tiefergehende Diskriminierung von behinderten Menschen, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es geht dabei um den respektvollen Umgang miteinander. Etwas das wohl jeder Mensch verdient hat.

Das Problem Ableismus bekannter machen 

Für einige ist der Begriff Ableismus sicherlich neu, auch wenn schon seit vielen Jahren über die Diskriminierung von behinderten Menschen gesprochen wird. Um das Problem anzugehen, muss der Begriff des Ableismus noch bekannter gemacht werden. Sowohl für nicht behinderte, als auch für behinderte Menschen. Die „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V.“ hat eine Broschüre herausgegeben, die sich mit dem Thema Ableismus auseinandersetzt. Darin geht es auch darum, dass viele Menschen mit Behinderung den Begriff nicht kennen und somit die Gefühle, die sie während der Verletzungen empfinden, nicht ganz einordnen können.

„Vielen Menschen mit Behinderungen ist das Konzept des Ableismus noch nicht vertraut. (…) Entsprechend wissen sie häufig nicht, wie sie angemessen reagieren sollen. (…) Die Verunsicherung kann zu Identitätsproblemen und zum sozialen Rückzug führen.“

Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V.

Es gibt also gute Gründe sich mit Ableismus auseinanderzusetzen und vor allem kritisch mit der eigenen Sprache umzugehen. Auch wenn es um Rassismus oder Sexismus geht, werden Strukturen hinterfragt und die Sprache angepasst. Das ist gut und wichtig. Auf diese Weise sollte auch gegen Diskriminierung und Verletzung behinderter Menschen vorgegangen werden.

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!
Bildquellen: Unsplash; CCO-Lizenz