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Poetry-Slammer wehren sich gegen rassistisches Gedicht von AfD-Mitgliedstochter

Im oberrheinischen Speyer ist vor einigen Tagen ein Poetry-Slam zum Thema Zivilcourage der Initiative „Speyer ohne Rassismus – Speyer mit Courage“ veranstaltet worden. Dabei ist es zum Eklat gekommen, als Ida-Marie Müller, die 14 jährige Tochter der AfD-Abgeordneten Nicole Höchst, ein rassistisches Gedicht auf die Bühne brachte. Zu hören waren in ihrem Gedicht unter anderem mehrmals das N-Wort und der Ausruf „Deutschland heilig Aufnahmeland“. Buhrufe vermischten sich mit Jubel in den Reihen der rund 100 Zuschauern.

Ironischerweise vertrat die 14 jährige ausgerechnet auf einem Poetry-Slam zum Thema Zivilcourage, dass die von den anderen Teilnehmern vertretene Zivicourage „für’n Arsch“ sei. Sie wurde im Anschluss – unter Protest – von der Veranstaltung ausgeschlossen. Bürgermeisterin Monika Kabs sagte, dass der Poetry Slam als Plattform für öffentliche Provokation seitens der AfD genutzt wurde.

 

Die Slam-Poeten setzen ein Zeichen

 

Lars Ruppel, langjähriger Slam-Poet, reagierte und wehrt sich nun mit einer Gegenaktion. Auf seiner Facebook-Seite rief er zu einem Gedicht auf, das mit einem Preisgeld ausgezeichnet werden soll. Das wird dann als Spende an die Hotline für besorgte Bürger gehen, und nach unzähligen Einsendungen beträgt liegt das Preisspendengeld nun bei mehr als 2800 Euro. In den Kommentarspalten schrieben viele Menschen eigene Gedichte, unter anderem Catya Catharsis mit den Worten: „Naziflöckchen, Braunröckchen, wann gehst du wieder weg?“. Die AfD äußerte sich zwar zu dem Vorfall, dass es „einigen Ideologen nicht gepasst habe“, aber die städtische Pressesprecherin Barbara Fresenius blieb fest bei ihrer Meinung, dass Sätze wie in Ida-Marie Müllers Beiträgen nicht zum Wettbewerbsthema „Zivilcourage“ passten, sondern eher zu „Geistige Brandstifter schüren Ängste“.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz