Amaxophobie: Warum viele Menschen Angst vor dem Auto haben

Autofahren ist meist eine ziemlich neutrale Angelegenheit, manchmal ist es sogar mit positiven Gefühlen verbunden. Für Menschen mit Amaxophobie sieht die Sache hingegen anders aus.

Wie bei Phobien üblich, setzt sich der Name aus den griechischen Wörtern für „Auto“ und „Angst“ zusammen. Amaxophobie bezeichnet vor allem die Angst davor, selbst Auto zu fahren und tritt sogar bei Menschen auf, die bereits einen Führerschein haben und in der Vergangenheit problemlos Autofahren konnten. Sie kann aber auch bei Beifahrer*innen zum Problem werden.

Symptome und Verbreitung

Körperliche Symptome können Schwitzen, Herzrasen und Zittern am Steuer oder beim Gedanken, Autofahren zu müssen, sein. Auf psychischer Seite begleitet einen die Angst, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und so in gefährliche Situationen zu schlittern – in diesem Fall wortwörtlich.

An gesicherte Zahlen zur Häufigkeit von Amaxophobie zu kommen, ist nicht leicht. Viele Menschen gehen mit ihrer Angst nämlich nicht an die Öffentlichkeit: Das Auto hat in Deutschland schließlich einen ganz besonderen Stellenwert und ist bei rund 60 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen kein seltener Anblick. Bei den Zahlen, die man dazu findet, bewegen wir uns aber schon im Millionenbereich.

Mögliche Folgen und Ursachen

Eine solche Fahrangst kann zur Folge haben, dass Betroffene immer seltener das Haus verlassen, worunter auch persönliche Kontakte und die allgemeine Lebensqualität leiden. In der Großstadt kann man noch auf den recht verlässlichen (zumindest dann, wenn mal nicht gestreikt wird) öffentlichen Personennahverkehr umsatteln, auf dem Land hingegen fällt der Verzicht auf das Auto schon deutlich schwerer. Zudem kann sich die Angst auch auf andere Verkehrsmittel ausweiten, wenn sie nicht rechtzeitig angegangen wird.

Die Gründe für eine Amaxophobie können vielfältig sein: Negative Erfahrungen in der Fahrschule können ihren Beitrag dazu leisten, dass wir uns nicht gut genug vorbereitet fühlen. Es kann sich aber auch um eine Traumareaktion handeln – vielleicht wurde die Person Zeug*in eines schweren Autounfalls oder ist gar selbst in einen geraten. Die Angst vor dem Autofahren kann sich auch auf bestimmte Verkehrssituationen beschränken: Menschen, die für gewöhnlich auf dem Land Auto fahren, können sich im Stadtverkehr leicht überfordert fühlen und Angst bekommen.

Therapie

Bei schwächerer Ausprägung kann ein Coaching ausreichen, um einer Person die Angst vor Autos zu nehmen. Ist sie stärker, sollte eine Verhaltenstherapie in Betracht gezogen werden.

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Bildquelle: JÉSHOOTS via Pexels, CC0-Lizenz