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Anti-Baby-Pille: Praktische Verhütung mit Nebenwirkungen

Die Anti-Baby-Pille ist nach wie vor ein sehr beliebtes und sehr sicheres Verhütungsmittel. Eine Kombination aus Gestagen und Östrogen hemmt bei der Einnahme den Eisprung, verringert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und macht den Schleimpfropf im Bereich des Gebärmuttermundes zäh. Eine Schwangerschaft ist bei korrekter Einnahme fast völlig ausgeschlossen. Was viele Frauen oft nicht wissen: Die Pille hat viele, teilweise auch gefährliche, Nebenwirkungen und verändert den Körper oft stark. Lesen Sie hier, welche Nebenwirkungen möglicherweise auftreten, wie Sie Ihren Körper unterstützen können und was zu beachten ist, wenn Sie die Pille absetzen wollen.

 

Nebenwirkungen der Pille

 

Zu den häufigsten Nebenwirkungen der Pille gehören Durchfall, Zwischenblutungen, Brustspannen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen. Diese Symptome sind lästig aber harmlos und pendeln sich bei vielen Frauen nach einer gewissen Gewöhnungsphase ein.

Gefährlich Nebenwirkungen der Pille sind vor allem Thrombose und Lungenembolien. Eine Thrombose entsteht dann, wenn sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß bildet und dieses verstopft. Im schlimmsten Fall kann sich das Blutgerinnsel lösen, durch den Körper wandern und ein Blutgefäß in der Lunge verstopfen. Die Folge ist eine Lungenembolie und Herz-Kreislauf-Versagen. Auch ein Gerinnsel im Gehirn oder Herz ist möglich.

So erkennen Sie die Anzeichen einer Thrombose in den Beinvenen:

* geschwollenes Bein
* Druckschmerz in Wade oder Bein
* bläuliche Verfärbung der Haut
* Hitze im Bein

Treten diese Beschwerden auf, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Rauchen erhöht die Gefahr für eine Gefäßerkrankung bei der Pilleneinnahme. Versuchen Sie also, die Kombination aus Rauchen und Anti-Baby-Pille zu vermeiden.

 

Die Darmflora leidet am meisten

 

Während sich viele Frauen oft mit direkt bemerkbaren, äußeren Nebenwirkungen beschäftigen, wird die schädliche Einwirkung der Pille auf die Darmflora häufig übersehen. Die Hormone bringen die Zusammensetzung der Mikrobengemeinschaft im Darm durcheinander und sorgen für Durchfall und Übelkeit. Das synthetische Östrogen fördert die Bildung von Hefepilzen, die den Darm belasten. Da der Darm ein wichtiger Baustein des Immunsystems ist, ist der Körper durch die Pille auch anfälliger für Infekte und andere Krankheiten.  Achten Sie also stets darauf, die Darmflora wiederherzustellen, wenn Sie die Pille nehmen. Auch nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel ist eine Aufbaukur empfehlenswert. Eine Aufbaukur für die sensible, mikrobielle Vielfalt im Darm erfolgt durch Probiotika. Diese speziellen Nahrungsergänzungsmittel enthalten hochdosierte Mikroorganismen, welche die abgetöteten oder beschädigten Bakterienstämme im Darm sanieren können.

 

Pille absetzen: Das sollten Sie beachten

 

Sind die Nebenwirkungen vorbei, sobald die Pille einfach abgesetzt wird? Ja und nein. Wenn die Pille über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde, ist die hormonelle Schwankung nach dem Absetzen sehr stark. Als Folge können Schmierblutungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtsschwankungen und unreine Haut auftreten. Bis sich der Zyklus wieder auf ein normales Level eingependelt hat, kann es einige Wochen bis Monate dauern.
Um das hormonelle Durcheinander möglichst gering zu halten, sollte der angefangene Pillenstreifen bis zum Ende genommen werden. So wird der Zyklusmonat beendet, bevor die hormonfreie Zeit beginnt. Danach sollte unbedingt wieder mit anderen Methoden verhütet werden, da der Schutz der Pille direkt nach der letzten Einnahme endet.

 

Alternativen zur Verhütung mit Pille

 

Wer gerne auf eine hormonfreie Verhütung setzen möchte, hat inzwischen eine größere Auswahl an Methoden mit geringeren Nebenwirkungen:

* Kondome und Diaphragma
* Kupferspirale und Kupferkette
* Natürliche Familienplanung mit Temperaturmessung
* Sterilisation bei abgeschlossener Familienplanung

Kondom und Spirale sind nach der Pille die beliebtesten Verhütungsmethoden in Deutschland und bieten eine hohe Sicherheit. Das Kondom hat zudem den Vorteil, dass auch vor Infektionskrankheiten geschützt wird. Eine etwas zeitaufwändigere Methode ist die natürliche Familienplanung bei der die Temperatur während des Zyklus gemessen und der Zervixschleim untersucht wird. So lassen sich die fruchtbaren Tage herausfinden und es treten keine schädlichen Nebenwirkungen für den Körper auf. Informieren Sie sich bei Ihrem Frauenarzt über die alternativen Verhütungsmethoden zur Pille.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz