FU-Berlin: Anti-Israel-Protest eskaliert

Der Prostest eskalierte. Auch pro-israelische Unterstützer*innen und Vertreter*innen einer jüdischen Hochschulgruppe waren vor Ort. Es kam zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen der Pro-Palästina- und der Pro-Israel-Gruppierung. Die Polizei musste bereits um 12:45 Uhr anrücken und nahm laut eigener Angaben zwei Strafermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung auf. Nach knapp einer Stunde rückten die rund 25 Polizist*innen wieder ab. Doch es kam weiterhin zu verbalen und auch körperlichen Konflikten.

Pro-israelische und jüdische Studierende versuchten, Plakate der „Students for Free Palestine“ abzureißen und den Protest zu unterbinden. Zudem wollten sie Fotos von israelischen Geiseln der Hamas aufhängen – diese wurden jedoch wieder abgerissen. Laut mehreren Berichten habe die Pro-Palästina-Gruppierung den jüdischen Kommiliton*innen den Zutritt zur Veranstaltung handgreiflich verwehrt. Ein paar der Gegendemonstrant*innen seien als „Scheiß Zionisten“ beschimpft worden. Jüdische Studierende würden sich von der Unileitung im Stich gelassen fühlen und haben Angst, berichtet der rbb. „Ich fühle mich nicht sicher an meiner Universität, wenn so etwas hier geduldet wird“, sagte eine Studentin auch gegenüber dem Tagesspiegel.

Ursprünglich wollte die Uni keine Auflösung der Besetzung erzwingen. Sie duldete den Protest, forderte die Aktivist*innen jedoch auf, den Hörsaal bis 16 Uhr zu verlassen. Nicht alle hielten sich an die Frist und die FU rief die Polizei. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte befanden sich noch immer 60 Menschen im Hörsaal, 20 Aktivist*innen verließen ihn nicht freiwillig. Die Polizei hielt ihre Personalien fest und ermittelt wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch.

#Exmatrikulation

Videos des Protests und der Auseinandersetzungen gingen auf X viral. Viele User*innen fordern nun den Rauswurf der Pro-Palästina-Studierenden aus der FU Berlin. Der Begriff Exmatrikulation trendete auf der Plattform. Auch der Berliner Bürgermeister, Kai Wegner von der CDU, äußerte sich auf X zu dem Vorfall: „Eine widerliche Aktion, die fassungslos macht. Antisemiten haben in Berlin keinen Platz! Unsere Universitäten sind Orte des freien Diskurses und nicht des Hasses.“ Auch Bettina Stark-Watzinger, die Bundesministerin für Bildung und Forschung von der FDP, ist „fassungslos“ und forderte die Hochschulleitung auf, der Besetzung „ein Ende zu setzen“.