Zwei Menschen umarmen sich und schauen auf ihre Handys dabei

Spicer, Kindu und Co.: Swipen für Kinks?

Im Endeffekt sind die meisten Apps für Generation Z wie Tamagotchis für Millennials: Unnötig, aber sie machen Spaß. Also kann eine gemeinsame Landkarte, auf der man Orte markiert, an denen man Sex hatte, für ein bisschen Unterhaltung in der Beziehung sorgen, ebenso wie spontane Challenges. Aber auch hier sollte man einmal hinterfragen: Bis zu welchem Punkt soll eine App unterhalten und ab wann ersetzt sie einen der, wenn nicht sogar den wichtigsten Punkt einer gesunden Beziehung – Kommunikation?

Neue Ideen sind toll, aber ein Schamgefühl in einer Beziehung zu haben, in der man bereit ist, diese Dinge auszuprobieren, ohne darüber sprechen zu können?  

Sex ist Kommunikation 

Sex und alles drumherum ist leider immer noch ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft – auch wenn sich das nach und nach lockert: Während 50 Shades Of Grey anfangs für viele noch als „kinky“ galt, wird es jetzt als „Vanilla“ (durchschnittlich/konventionell) bezeichnet. 

Aber gerade in einer Beziehung sollte es kein Tabu-Thema sein. Sex – ob in Beziehungen oder als One-Night-Stand – entsteht und besteht aus Kommunikation. Wo liegen persönliche Grenzen, was ist man bereit auszuprobieren? Wovon möchte man mehr, wovon weniger? Und wie in jeder anderen Konversation auch, muss man hier bereit sein, Kompromisse einzugehen und gegebenenfalls auch mit Ablehnung rechnen. Das gehört dazu und ist natürlich und gesund.  

Also, persönliches Fazit zu diesem Thema: Die Idee der App als Inspirationsquelle ist toll – der Wandel, der in der Kommunikation dadurch stattfinden kann, eher weniger.  

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Bildquelle: Roman Odintsov via Pexels; CC0-Lizenz