Astrologie – darum passt es doch immer irgendwie
Aus dem Stand der Sterne das Schicksal lesen: Das tun Astrolog*innen in Horoskopen. Dass das aus wissenschaftlicher Sicht Unsinn ist, zeigen viele Untersuchungen. Trotzdem glauben viele Menschen an ihr Sternzeichen. Denn es stimme ja doch immer – ist das so?
Menschen, die heute geboren worden sind, haben das Sternzeichen „Wassermann“. Sie sollen entschlossen sein, selbstständig und tolerant. Alle, die einen Monat später Geburtstag haben, sind hingegen kreativ, fantasievoll und sanftmütig. Sie haben das Sternzeichen „Fische“. Das Schicksal bestimmt – allein aus dem Stand der Sterne. Wissenschaftlich gesehen ist das Unsinn.
Trotzdem glaubt mehr als die Hälfte der Deutschen an Horoskope. Jede vierte Frau (24 Prozent) geht von einem großen Zusammenhang zwischen Sternen und Persönlichkeit aus, unter Männern tut dies nur jeder Zehnte (11 Prozent). Unter jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren glauben fast zwei Drittel an Horoskope. Das zeigt die Auswertung einer aktuellen YouGov-Umfrage in Kooperation mit Statista. Aber woran liegt das?
Menschen neigen dazu, allgemeingültige Aussagen als zutreffende Beschreibung über die eigene Person zu akzeptieren. Sie suchen sozusagen nach der „eignen Nadel im Heuhaufen der Charaktereigenschaften“. Durch geschickte Formulierungen und allgemeine Themen wie Beziehungen oder Geld können sich möglichst viele Menschen in den Horoskopen wiederfinden.
Im Jahr 1948 gaukelte ein Psychologie-Professor seinen Student*innen vor, sie nähmen an einem Persönlichkeitstest teil. Er sammelte Satzbausteine aus Horoskopen und gab allen Studierenden den gleichen Text. Die Teilnehmer*innen bewerteten die Aussagen trotzdem jeweils für sich als zutreffend. Das bezeichnet man in der Wissenschaft als „Barnum-Effekt“.
Das Experiment zeigt: Horoskope haben wenig mit unserem individuellen Schicksal zu tun. Sie spielen mit der Leichtgläubigkeit der Menschen, mit ihrem Drang, ständig etwas Neues über sich zu erfahren und sich über irgendetwas zu definieren.
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