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Endlich Freiheit und Verantwortung

Die erste eigene Wohnung ist immer ein wichtiger und spannender Schritt in ein eigenes und selbstbestimmtes Leben. Genau darum sollte man sich vorher ausreichend informieren und alles genau durchrechnen. Mit der ersten eigenen Wohnung kommen eine Menge Freiheiten aber auch Verantwortlichkeiten auf einen zu.

Die Kosten gut kalkulieren

Besonders in größeren Städten ist es wichtig, sich genug Zeit für die Wohnungssuche zu nehmen und bei Besichtigungsterminen alle erforderlichen Unterlagen bereitzuhalten. Wichtige Unterlagen sind in der Regel eine aktuelle Schufa-Auskunft und bei jungen Menschen ohne geregeltes Einkommen eine Mietbürgschaft der Eltern. Hat man ein gutes Verhältnis, macht es zudem immer einen guten Eindruck, die Eltern zur Wohnungsbesichtigung direkt mitzubringen. Die eigene Schufa-Auskunft kann schnell online beantragt, eine Mietbürgschaft der Eltern eigenständig verfasst werden. Letztere besagt, dass die Eltern im Fall des Ausbleibens von Mietzahlungen diese für drei Monate übernehmen. Vor der Wohnungssuche sollte man sich unbedingt über das persönliche Budget im Klaren sein. Zunächst einmal sind alle Einnahmen, sei es durch das eigene Gehalt, Unterstützung vom Amt und/oder von den Eltern zu addieren. Als Faustregel gilt, dass die Kaltmiete plus Neben- und Betriebskosten nicht höher sein sollte als ein Drittel des persönlichen Einkommens. So ist gewährleistet, dass genug Geld für Lebensmittel, Versicherungen und zum Leben übrig bleibt. Zu den Betriebskosten zählen unter anderem Wasser, Grundsteuer, Versicherungen und etwaige Kosten für den Hauswart. In der Regel sind hierfür 1,50 Euro pro Quadratmeter zu veranschlagen. Zusätzlich sind Kosten für Strom und Heizung zu zahlen. Einen Richtwert hierfür kann man beim Vormieter erfragen. Ansonsten fallen natürlich noch Kosten für Fernsehen, Internet und Telefon an. In der Regel fordern Vermieter beim Abschluss eines Mietvertrags eine Kaution. Diese beträgt zwei bis drei Monatsmieten und wird nach dem Auszug wieder erstattet. Maklerprovision ist dagegen der Lohn des Maklers und wird nicht zurückgezahlt.

Der Umzug und wichtige Fristen

Hat man sich für eine Wohnung entschieden, sollte gemeinsam mit dem Vermieter eine Übergabe stattfinden. Hier werden bei einem gemeinsamen Wohnungsrundgang mögliche Mängel in einem Übergabeprotokoll festgehalten. Um die Umzugskosten möglichst gering zu halten, kann ein kleiner Transporter oder Anhänger gemietet werden. Hierbei sollte allerdings die Gültigkeit des Führerscheins geklärt sein, da man mit einem B2 Führerschein längst nicht mehr alle Fahrzeuge und Anhänger fahren darf. Freunde können beim Tragen helfen. Ein netter Grillabend reicht zumeist als Dankeschön. Wer ein besonders straffes Budget hat, findet gebrauchte Küchen über Kleinanzeigen online, oder fragt die Vormieter, ob die eingebaute Küche gegen eine Abschlagssumme übernommen werden kann. Auch Waschmaschinen, Kühlschränke und Co. gibt es online oder in speziellen Geschäften gebraucht zu kaufen. Praktisch ist auch die Beantragung eines Nachsendeauftrags für sechs bis zwölf Monate nach dem Umzug, so gehen wichtige Briefe nicht verloren und werden automatisch an die aktuelle Adresse geschickt. Beim Einwohnermeldeamt sollte man sich innerhalb einer Woche nach dem Umzug umgemeldet haben. Nicht immer ist es einfach, dort einen Termin zu bekommen, aber bei vielen Städten läuft die Terminvergabe bereits online, sodass man sich frühzeitig darum kümmern kann. Für diejenigen, die ein Auto besitzen, ist die Ummeldung des Wohnortes besonders wichtig, da erst danach das Auto umgemeldet werden kann. Aber auch sonst können bei Versäumnis unschöne Bußgelder auferlegt werden. Mitzubringen sind lediglich ein gültiger Personalausweis und der Mietvertrag, sowie sicherheitshalber die Geburtsurkunde.

Bildquelle: Wikimedia Commons unter CC-by-SA 3.0