Medizinisches Personal nimmt eine Blutspende

Blutspenden: Nebenbei Leben retten

W_s würden wir _hne unser _lut tun? Häufig fällt einer*m die Bedeutsamkeit von etwas erst auf, wenn es fehlt. Deshalb machen die Blutspendedienste in Deutschland auf die Notwendigkeit von regelmäßiger Blutspende aufmerksam, indem sie die Buchstaben der Blutgruppen, also A, B und 0, in ihrer Aktionswerbung weglassen. Die Möglichkeit zur Bluttransfusion ist eine der wichtigsten Pfeiler medizinischer Behandlungen, besonders in Unfallsituationen. Aber was ist, wenn es zu wenig Blutspenden gibt? Um die Hürden für Erstspender abzubauen und die Motivation zu steigern, sich einfach mal wieder zum Blutspenden aufzuraffen, haben wir das Wichtigste dazu zusammengefasst.

Warum genau sind Blutspenden so wichtig?

Ohne Blutkonserven und Bluttransfusionen wäre der medizinische Fortschritt nicht möglich. Bei Operationen, Transplantationen, für Unfallbehandlungen und in der Krebsbekämpfung – immer ist der*die Patient*in auf Spenderblut angewiesen. Teilweise sind Blutbestandteile, beispielsweise Thrombozyten, nur wenige Tage haltbar. Also kann es schnell zu Engpässen kommen. Besonders in der Zeit des Lockdowns sind die Zahlen an Blutspenden deutlich zurückgegangen, dazu kamen Feiertage, an denen zusätzlich weniger gespendet wurde. Aber trotzdem werden täglich ungefähr 15.000 Blutspenden benötigt und durch einen Unfall kann jede*r von uns auf diese angewiesen sein. Da durch die Corona-Pandemie viele Operationen aufgeschoben wurden und jetzt nachgeholt werden, werden mehr Blutkonserven benötigt. Um einen Mangel an Blutspenden zu verhindern, rufen Blutspendedienste deshalb regelmäßig dazu auf, entweder im Krankenhaus selbst, bei den Blutspendediensten vor Ort oder auf Blutspendeveranstaltungen, beispielsweise vom Roten Kreuz, zu spenden. Hier findet ihr eine interaktive Karte mit allen möglichen Orten zum Blutspenden in eurer Nähe.

Wer darf spenden?

Um die Qualität der Spenden zu gewährleisten und die meistens geschwächten Empfänger*innen zu schützen, gibt es strenge Vorgaben, wer Blut spenden darf. Was das Alter betrifft, dürfen Erstspender zwischen 18 und 65 Jahren sein. Grundsätzlich muss man sich gesund fühlen, schon bei leichten Krankheitssymptomen darf zeitweise nicht gespendet werden, chronisch kranke Menschen sind komplett von einer Spende ausgeschlossen. Auch nach dem Stechen eines Tattoos oder eines Piercings gilt eine sogenannte Rückstellfrist von vier Monaten, in der man nicht als Spender*in infrage kommt. Diskutiert wird die Regelung, dass homosexuelle Männer nur dann zum Blutspenden zugelassen werden, wenn sie zwölf Monate kein Sex hatten. Begründet wird diese Einschränkung damit, dass Sex zwischen Männern mit einem höheren Risiko zur HIV-Übertragung verbunden war. Obwohl diese Einschätzung inzwischen umstritten ist und eher eine Beurteilung nach dem individuellen Risikoverhalten einer Person gefordert wird, gilt momentan noch, dass auch gesunde homosexuelle Männer, die beispielsweise in einer festen Beziehung leben, nicht als Spender in Frage kommen. Da es also einige Gründe gibt, warum Menschen nicht als Blutspender*in infrage kommen, ist es umso wichtiger, dass diejenigen, die können, ihre Möglichkeiten nutzen.

Die aktuelle Corona-Impfsituation hat ebenfalls einige Unklarheiten in Bezug auf das Blutspenden aufgeworfen. Es gilt: Nach einer Impfung gegen das Coronavirus darf man Blut spenden, solange man keine Impfsymptome hat. Die Spende hat außerdem keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Impfstoffes.