Die Börse – damals und heute

Je höher der Aufstieg, …

Mit der Zeit entstanden in ganz Europa Börsenplätze dieser Art. Damit begann auch das große Spekulieren: Mit Ware, von der man noch gar nicht wusste, wann sie mit dem Schiff ankommt, wurde genauso gehandelt wie etwa mit Getreide, welches noch gar nicht abgeerntet wurde. Diese Form des Termingeschäfts kam jedoch erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts – mit festen Regeln und im großen Stil in Form sogenannter „Futures“ in London auf den Markt.

Die ersten festen Einrichtungen etablierten sich bereits im 15. und 16. Jahrhundert – den Anfang machte Brügge in Belgien. Betrieben wurde die Einrichtung, kein Witz, im Haus der Familie van der Beurse. Die Frankfurter Börse entstand übrigens auch zu etwa dieser Zeit – das erste Mal urkundlich erwähnt wurde der heutige Finanzplatz Nummer 1 Deutschlands im Jahr 1585.

Im 17. Jahrhundert entstand die erste Aktiengesellschaft (AG) der Welt: Die Vereinigte Ostindische Compagnie. Um ihre riesige Flotte unterhalten zu können, gaben die Gründer Anteilscheine an ihrem Unternehmen aus. Die Anleger erhielten dann einen Anteil am Gewinn – eine Dividende.

… desto tiefer der Fall

Der Aktienkurs der Ostindischen Compagnie stieg mit der Zeit immer weiter an: Zahlreiche Anleger hatten mit der Aussicht auf noch größere Gewinne bereits fleißig investiert. Doch im Jahr 1688 ließen die Schiffe der Flotte länger auf ihre Rückkehr warten – und Tag für Tag machten sich die Aktionäre Gedanken um die Profitabilität. Einzelne Personen fingen an, ihre Firmenanteile zu verkaufen, die durch die geringe Nachfrage an Wert einbüßten. Als dann noch einzelne Schiffe meldeten, dass ein Großteil der Flotte untergegangen ist, war der Schaden immens – viele Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Und es sollte nicht der letzte Crash in dieser Größenordnung bleiben.