Liebeskummer Mädchen

Broken-Heart-Syndrom: Krank vor Liebeskummer

„Wie konntest du mir das antun?“… Was nach diesem Satz kommt, ist wohl ziemlich klar. Aus, Schluss, vorbei. Und jetzt? Naja, andere Eltern haben auch schöne Kinder. Das Leben geht weiter und das Tollste an meinem Ex war eh ich. Wenn eine Trennung mittelfristig überwunden ist, wird alles wieder gut. Die Sache mit dem gebrochenen Herzen kann allerdings auch schlimmer ausgehen. In manchen Fällen führt das bittere Ende einer Liebe zu einer ernsthaften Erkrankung – dem Broken-Heart-Syndrom. Heißt das, ein Herz kann wirklich brechen?

 

Herz und Hirn: Wenn Stress echt stresst

 

Mein Herz schlägt schneller als deins: Eigentlich wissen wir, rein wissenschaftlich betrachtet, dass der Ursprung von Emotionen im Gehirn sitzt. Die Liebe passiert also im Kopf und nicht im Herz. Trotzdem – eine Verbindung zwischen Herz und Gefühlen ist vorhanden. Wenn wir uns aufregen oder nervös sind, schlägt die Pumpe schneller. Dauerstress kann sich auf das Organ auswirken. Im ungünstigen Falle entstehen durch Überbelastung und Unterversorgung ernsthafte Herzerkrankungen. Zu den stressbedingten Herzmuskelerkrankungen zählt auch das Broken-Heart-Syndrom. Bei akutem Auftreten äußert sich die Krankheit mit dem plakativen Namen ähnlich wie ein Herzinfarkt.

 

Woran merke ich, dass ich das Broken-Heart-Syndrom habe?

 

Liebeskummer tut mehr weh als ein eingewachsener Zehennagel und ist richtig mies. Die Sache mit dem Broken-Heart-Syndrom ist allerdings noch mal ein anderes Kaliber – die Erkrankung ist ernsthaft lebensbedrohlich. Erst mal fühlt sich alles wie bei einem Herzinfarkt an, das heißt Schmerzen in der Brust und Luftnot. An der Stelle heißt es – Notarzt anrufen. Weitere Maßnahmen wie die Messung der Herzstromkurve mit einem Elektrokardiogramm (EKG) und das Checken der Blutwerte übernehmen die Ärzte in der Klinik, denn da gehört jeder mit Broken-Heart-Syndrom hin. Bei der Behandlung geht es vorrangig ums Runterkommen: Medikamente wie Betablocker beruhigen das Herz, für den Patienten gibt’s Beruhigungsmittel. Nach zwei bis drei Tagen in der Klinik sollte die kritische Phase ausgestanden sein und es bleiben bei einer guten medizinischen Versorgung auch keine Schäden zurück. Übrigens gibt es gleiches Syndrom auch unter anderem Namen: Happy-Heart-Syndrom. Dann steckt zur Abwechslung einfach mal was Schönes dahinter, fühlt sich aber genauso ungut an.

 

Steckt hinter dem Broken-Heart-Syndrom immer Liebeskummer?

 

Zwei Prozent aller Patienten, die mit Verdacht auf Herzinfarkt in der Notaufnahme landen, haben eigentlich ein Broken-Heart-Syndrom. Der Name „Broken-Heart“ ist in diesem Fall Programm – nicht weil das Herz tatsächlich gebrochen ist, sondern weil dem Syndrom eine starke emotionale Stressbelastung zugrunde liegt. Der Herzmuskel verkraftet die Flut an Stresshormonen einfach nicht mehr, die Herzwand wird überreizt. Experten vermuten außerdem, dass Kalzium einströmt und der Herzmuskel deshalb verkrampft. Das Broken-Heart-Syndrom muss aber nicht zwangsläufig durch Liebeskummer ausgelöst worden sein. Genauso können Trauer, große Aufregung oder andere intensive Gefühle dahinterstecken. Die Erkrankung betrifft übrigens meistens Frauen jenseits der Wechseljahre, sie haben ein höheres Risiko daran zu erkranken. Wie genau das Syndrom entsteht, weiß bislang keiner so genau. Genetische Faktoren und eine gesteigerte Sensitivität auf Stresshormone sollen aber eine entscheidende Rolle spielen.