Escort

Zwischen Hotelbetten, Dates und Vorurteilen: Wie wird man eigentlich Callboy?

ZEITjUNG: Wissen alle deine Freunde und Verwandten von deinem Beruf? Wie waren die Reaktionen, nachdem du sie informiert hast?

Kevin: Ja, jeder aus meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis sowie Arbeitskolleg*innen und Arbeitgeber wissen über meinen Nebenjob als Escort für Frauen Bescheid. Es gab natürlich den einen oder anderen, der das nicht so gut fand und meine Entcheidung negativ bewertete, aber im Großen und Ganzen habe ich eigentlich nur Zuspruch und viele positive Feedbacks erhalten. Auch wenn es anders gekommen wäre, letztendlich war es meine Entscheidung und ich bin heute immer noch sehr froh diesen Weg alleine gegangen zu sein.

ZEITjUNG: Also arbeitest du nebenberuflich als Callboy? Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus?

Kevin: Genau, ich arbeite nebenberuflich als Callboy. Hauptberuflich bin ich Wärme- und Glühtechniker. Ich arbeite als AVO (Aufsichtführender vor Ort in leitender Position) auf Kraftwerken und Raffinerien im Rohrleitungsbau. Einen typischen Arbeitsalltag gibt es hauptberuflich und auch nebenberuflich nicht, jeder Tag ist verschieden und hat immer neue und spannende Aufgaben für mich.

ZEITjUNG: Wer sind deine Kundinnen? Kannst du da eine typische Person beschreiben oder sind sie alle komplett unterschiedlich?

Kevin: Typische Kundinnen gibt es nicht. Die Frauen oder Paare, die meine Dienste in Anspruch nehmen sind alle total verschieden, beruflich, charakterlich sowie in ihrer Lebensweise. Die Frauen haben die verschiedensten Berufe. Sie arbeiten z.B. als Angestellte, Anwältin, Ärztin oder Verkäuferin. Die Paare arbeiten ebenfalls in den verschiedensten Berufen von A bis Z.

ZEITjUNG: Was reizt dich besonders an diesem Beruf?

Kevin: Mich reizt an diesem Beruf, dass ich immer wieder neue Menschen mit den verschiedensten Charakteren, unterschiedlichsten Lebensweisen und immer wieder neue und einzigartige Begegnungen erleben darf.

ZEITjUNG: Gab es auch negative Momente in deiner Zeit als Callboy?

Kevin: Zum Glück habe ich noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Ich höre natürlich von den Damen die verschiedensten Lebensgeschichten, die manchmal auch sehr bewegend und traurig sind, dann bin ich selbstverständlich ein guter Zuhörer und für die Frauen da.

ZEITjUNG: Führst du eine romantische Beziehung? Wenn ja, wie ist die Einstellung deiner Partnerin zu deinem Beruf?

Kevin: Nein ich lebe zurzeit in keiner festen Partnerschaft.

ZEITjUNG: Laufen deine Treffen immer ähnlich ab oder gibt es da gravierende Unterschiede? Haben diese auch mit dem zeitlichen Rahmen eines Treffens zu tun?

Kevin: Jedes Date ist individuell und etwas ganz Besonderes, so wie jeder Charakter eines Menschen, daher kann ich nie genau sagen wie sich ein Treffen entwickelt und verläuft. Ich gehe selbstverständlich auf alle Wünsche und Bedürfnisse der Damen ein und bereite den Frauen eine schöne, aufregende und unvergessliche Zeit. Ich treffe mich privat bei den Frauen zuhause, in einem Hotel, einem Café, einer Bar oder in einem Restaurant ihrer Wahl. Selbstverständlich kommt es immer auf die Wünsche der Frauen und Paare an und auf die zeitlichen Rahmenbedingungen wo und wie wir unser Treffen gestalten.