Cherophobie: Die Angst vor dem Glücklichsein

Wir alle streben nach dem Glück: Die einen suchen in der Liebe nach ihm. Andere in der Karriere. Doch dann gibt es noch die Menschen, die zwar danach suchen, sich aber davor fürchten. Was steckt hinter dem paradoxen Phänomen Cheorophobie?

Kennst du das Gefühl, wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein: Du bekommst deinen Traumjob, hast eine Wohnungszusage und der schnieke Barista von nebenan flirtet doch tatsächlich mit dir? Es sieht so aus, als sei in letzter Zeit eine Menge zu deinen Gunsten geschehen. So viel, dass es fast schon verdächtig ist.

Manche Menschen können dieses Gefühl nicht überwinden – sie halten einen Fuß stets über dem Abgrund hängend zum Absprung bereit, weil sie Angst haben, kalt erwischt zu werden.

Die Cherophobie schlägt zu, wenn es zu gut läuft

Menschen, die eine irrationale Angst vor dem Glück haben, leiden unter der sogenannten „Cherophobie“. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „chairo“ ab, das „Ich freue mich“ bedeutet. Betroffene gehen oft mit einer gewissen Vorsicht durch den Tag – und suchen stets das Haar in der Suppe. Hauptsache, irgendwo ist ein Fehler. Glaubenssätze à la „Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben” sind typisch für Menschen, die an Cherophobie leiden. 

Sie fürchten sich davor, dass es ihnen zu gut geht, und dämpfen Freudengefühle. Es sind nicht die Aktivitäten, die Angst machen, sondern die Furcht, dass etwas Schreckliches passiert, wenn man loslässt, glücklich und sorglos ist. Forscher*innen nennen dieses Phänomen auch „Fear of happiness“ (zu deutsch: Angst vor dem Glücklichsein).