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Arielle meets DaVinci: Diese Fotografin kreiert Traumwelten unter Wasser

Christy Lee Rogers ist Visual Artist, derzeit lebt sie in Nashville. Sie ist Filmemacherin, Mutter, Musikerin, und hat in ihrer Obsession und Faszination mit dem Wasser ein weiteres kreatives Ventil gefunden – die Fotografie. In ihren Bildern schafft sie eine beinahe ätherische Schönheit. Sie sehen eigentlich gar nicht mehr aus wie Fotografien. Rogers lässt die Grenzen zwischen Fotografie und malerischer Kunst verschwimmen, ihre Bilder ähneln einer Mischung aus Ölgemälden und analogen Bildern. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt jedoch, wie viel harte Arbeit hinter jedem einzelnen Shoot steckt. Ihre Kunstwerke waren schon in Paris, London, Mexico City und Shanghai augestellt, jetzt spricht die Künstlerin mit ZEITjUNG über ihre besondere Art der Fotografie.

Wie fühlt es sich an, im Wasser zu fotografieren?

Es ist einfach ein magischer Ort, wo nichts an die Realität gebunden ist und alles möglich ist. Ich liebe es, in diese Welt einzutauchen – es ist wirklich eine andere Welt für mich. Wasser ist eine Substanz, die mit Licht auf eine ganz unterschiedliche Art und Weise reagiert als mit Luft. Licht bewegt sich aufgrund seiner Dichte viel langsamer im Wasser. Auf der anderen Seite ist Unterwasser aber auch der Ort, der am meisten herausfordert. Wasser kann dich kontrollieren, wenn du dich wehrst. Wenn du jedoch loslässt und das Wasser einfach sein lässt, wirst du dich in einem perfekten Einklang damit befinden. Aber das ist etwas, das jedes Model für sich selbst finden muss. Das ist Übung.

Warum machst du Bilder unter Wasser, und welche Möglichkeiten eröffnen sich dadurch?

Die Schönheit und Gelassenheit von Wasser haben vor 15 Jahren zu den ersten Experimenten als künstlerische Quelle geführt. Metaphorisch gesehen ähnelt Wasser einer Unschuld und Klarheit, und ein darin eintauchender Körper – frei von jeglicher Schwerkraft, aber gefangen in vielen Unmöglichkeiten – war eine große Gegensätzlichkeit, die ich sehr faszinierend fand. Wasser wurde für mich zu einem kraftvollen Werkzeug, um die Essenz der Menschheit auszudrücken. Jetzt ist es ein notwendiges Element, um die magischen Welten zu erzeugen, in denen meine Bilder leben können.

Wasser ist auf eine gute Art unkontrollierbar. Es hat ein Eigenleben, und es ist diese ungezähmte Kraft, die ich brauche um meine Bilder zu formen. Stoffe, Körper und Licht bewegen sich, wo und wie sie wollen, und das ist ein Teil der Magie. Ich habe den Großteil meiner Kindheit umgeben von Wasser in Hawaii verbracht, das spielt eine große Rolle. Mein Vater hat mir den großen Respekt vor dem Wasser und dem Meer mitgegeben. Hindernisse zu überwinden, ist unverzichtbar in meiner Arbeit, und der Ausdruck von Verletzlichkeit, die – so habe ich das Gefühl – versteht jeder Mensch in gewisser Weise.

Was inspiriert dich in deinem Willen zu kreieren?

Es ist etwas in mir, das ich mit Worten nicht erklären kann. Aber ich weiß, dass es andere Menschen involviert, und auch mein Drang, sie zu inspirieren, und vielleicht auch, sie aus all den ernsten und nicht so schönen Aspekten dieser Welt herauszuholen. Was ich mehr als alles andere will, ist Hoffnung und Freiheit auszudrücken und zu inspirieren, einen Sinn des Wunderns und der Gelassenheit herauszuholen, um einen sicheren Ort zu kreieren, wo wilde Träume ihren Platz finden, und – was am wichtigsten ist – die Idee zu vermitteln, dass es immer noch mysteriöse, unglaublich schöne Dinge auf dieser Welt gibt – und zwar nicht nur in der Vorstellung.

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