Chrupalla bei „Maischberger“: AfD-Politiker schockt mit Nazi-Vergleich
Schon wieder ein Nazi-Vergleich
Mit dieser Aussage bezieht sich der AfD-Politiker natürlich auf die Kapitulation der Wehrmacht und Nazi-Deutschlands im Jahr 1945. Dass dieser Vergleich gewaltig hinkt, müsste eigentlich jedem klar sein, der auch nur einen Hauch von Ahnung von den aktuellen Ereignissen und der deutschen Geschichte hat. Im Zweiten Weltkrieg waren Deutschland und die Achsenmächte ganz klar die Aggressoren – Deutschland hat sich erst verteidigen müssen, als sich die Machtverhältnisse drehten. Die Ukraine hingegen befand sich von Anfang an in der Verteidigung. Und dabei berücksichtigen wir noch nicht einmal, dass Deutschland damals nicht nur expansionistische Angriffskriege an mehreren Fronten geführt, sondern zeitgleich auch den Holocaust vorangetrieben hat.
Dieser Satz wird Tino Chrupalla wohl nicht einfach so herausgerutscht sein: Dass die Ukraine „wie Nazi-Deutschland“ sei, ist ein oft benutztes Narrativ des Kreml, um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu legitimieren. Die AfD wiederum wird immer wieder für ihre Nähe zu Russland kritisiert. So besuchte etwa Chrupalla am „Tag des Sieges“ die russische Botschaft in Berlin, während der Krieg in der Ukraine bereits tobte. Dürr und Maischberger schienen fassungslos über die Aussage des AfD-Politikers zu sein.
„Haben sie gerade gesagt Hitler-Deutschland, die Wehrmacht, die kapitulieren musste, ist vergleichbar mit der Ukraine?“
SANDRA MAISCHBERGER
Wichtig ist aber, dass die Sache damit nicht abgeschlossen sein darf: Viele Menschen werden zu dieser Zeit vor den TV-Geräten gesessen und dem völlig abstrusen Vergleich Chrupallas zugestimmt haben. Rechtspopulistische Parteien wissen es für sich zu nutzen, durch solche Provokationen die Grenzen des Sagbaren zu ihren Gunsten zu verschieben. Wer solche Leute zu sich einlädt, muss also auch damit rechnen, dass er*sie diesen Menschen damit eine Plattform für ihre hasserfüllten Ideologien gibt.
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