Corona-Trend im Selbsttest: Lohnt sich Co-Working und Co-Living?
Bibliotheken, Büros und Seminarräume – alles nicht unbedingt unsere Lieblingsorte, doch in den letzten Monaten haben wir sie vielleicht doch das ein oder andere Mal ein bisschen vermisst. Seit Beginn der Pandemie verbringen wir mehr und mehr Zeit zuhause und dadurch ändert sich, wie und wo wir dieses Zuhause haben wollen.
Die Nähe zu Arbeitsplatz und Uni ist plötzlich unwichtig und viele Angebote, die den urbanen Raum attraktiv gemacht haben, fallen weg: keine Bars, kein Shopping, keine Kulturveranstaltungen. Dagegen gewinnt der ländliche Raum an Attraktivität: keine Menschenmassen, mehr Platz und viel Natur, die uns plötzlich viel spannender und einladender erscheint (Wer hätte vor anderthalb Jahren gedacht, dass ein Spaziergang mal das Highlight des Tages sein würde?).
Einige meiner Freund*innen, die meisten davon Studierende, sind vorübergehend zurück zu ihren Eltern aufs Land gezogen, weil ihre kleine zentral gelegene Stadtwohnung nicht mehr viel zu bieten hat. Immer wieder hört man von Städtern, die sogar ganz umsiedeln mit Häuschen im Grünen und allem drum und dran.
Doch Alleinwohnende werden auch noch zu Alleinarbeitenden und das viele Herumsitzen vorm Laptop mit gelegentlichen Spaziergängen durchs Viertel als einzige Zerstreuung kann ganz schön langweilig und bisweilen auch einsam sein. Und so stoßen gerade alternative Wohn- und Arbeitsformen, wie zum Beispiel das Arbeiten im Co-Working-Space auf großes Interesse. Dabei wird ein Raum geschaffen, in dem mehrere Menschen gemeinsam an ihren jeweiligen Aufgaben und Projekten arbeiten. Zu Pandemiezeiten bietet sich das vor allem zusammen mit Co-Living an: Man bildet mit gleichgesinnten Menschen, am besten Freund*innen, einen Haushalt und arbeitet auch zusammen. So kann man zuhause bleiben, ohne komplett auf soziale Kontakte verzichten zu müssen. Während es einerseits offizielle Co-Working-Einrichtungen gibt, probieren auch immer mehr Menschen das Konzept im kleinen und privaten Rahmen aus.