Dünne Frau

Comeback des „Heroin Chic“: Körper sind keine Trends

Natürlich darf man dabei eines nicht aus den Augen verlieren: Ein Standard für Körpertypen egal welcher Form ist ausgrenzend. Jeder Trend, der einen bestimmten Körperbau über andere stellt, ist problematisch. Im Gegensatz zum „Heroin Chic“-Trend geht es beim „Slim Thick“-Trend beispielsweise darum, dass schlanke Frauen mit flacher Brust weniger begehrenswert sind.

„Kurven“ seien gut, aber eben nur an den richtigen Stellen. Aus einem medizinischen Bericht aus dem Jahr 2017 geht hervor, dass die Sterblichkeitsrate bei BBL-Eingriffen (Brazilian Butt Lift) bei 1 von 3000 Patient:innen liegt. Das macht die Operation zu einem der tödlichsten kosmetischen Eingriffe der Welt.

Der Optimierungswahn muss ein Ende haben

Die Body-Positivity-Bewegung versucht schon seit Jahren, uns toxische Denkmuster auszutreiben. Doch trotzdem pressen wir unsere Körper ständig in neue Formen. Ein gewisser Körpertyp wird auf ein Podest gestellt, bis der nächste wieder die Oberhand gewinnt.

Mit den Comebacks von Schönheitstrends wie „Heroin Chic“ und „Slim Thick“ wird die Message verbreitet, dass Frauenkörper in der Lage sein sollen, sich nach den Launen der Gesellschaft zu verändern.  Das Comeback des „Heroin Chic“-Trends zeigt also: Trotz der Body-Positivity-Bewegung sind wir nicht wirklich weitergekommen, wenn es darum geht, wie mit Frauenkörpern in der Öffentlichkeit umgegangen wird.

Mit ein paar wenigen Worten werden Frauenkörper zu Trends degradiert. Auch wenn es leicht gesagt ist, müssen wir uns vehement gegen den Optimierungswahn der Neuzeit stellen – denn wenn der Frauenkörper als Trend betrachtet und genauso behandelt wird wie Kleidung, gibt es keine Gewinner:innen – außer plastische Chirurg:innen und die Diät-Industrie.

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Bildquelle: Subhkaran Singh via Pexels; CCO-Lizenz