Schadet Corona der demokratischen Gesellschaft?
Seit über einem Jahr hat Corona die Welt fest im Griff. Neben den Infektionen birgt das Virus jedoch noch andere Gefahren. Zum Beispiel nagt es an der deutschen Demokratie. Unsere Autorin fragt sich deshalb: Wie geht es der deutschen Gesellschaft und was passiert eigentlich mit den pluralistischen Grundwerten während der Pandemie?
Im April 2020 schrieb Gero von Randow in der ZEIT:
„Gesellschaft ist ein körperlicher Prozess.“
Der Anlass, der ihn zu dieser Aussage bewegte, war – drei Mal dürft ihr raten – die damals noch recht neue Ausnahmesituation, verursacht durch die Corona-Pandemie. Konkret setzte er sich mit der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit auseinander, die durch Maßnahmen der Politik gegen den Virus stark eingeschränkt wurden – was faktisch an deutschem Grundrecht kratzt. Denn der pluralistische Ansatz der Demokratie zielt darauf ab, ein freies politisches und gesellschaftliches Zusammenleben zu garantieren, das die liberalen Grundrechte, sowie die Vereinigungsfreiheit respektiert. So definiert es zumindest die Bundeszentrale für politische Bildung. Von Randow fragte damals also zurecht, inwiefern der pandemische Zustand unserer demokratischen Gesellschaft schadet. Sein Fazit: Ja, die Demokratie leidet, ABER:
„Man darf annehmen, dass sie {die Demokratie} wieder genesen wird. Und sich deshalb darauf freuen.“