Corona-Sommer: Erwartet uns eine Verbesserung der Lage?

Die aktuelle Lage scheint sich nicht wirklich zu bessern: Der Lockdown wird bis in den Februar hinein verlängert und außerdem breitet sich gerade die hochinfektiöse Coronavirus-Variante B.1.1.7 weiter aus. Während viele Experten jedoch von einem Rückgang der Fallzahlen im Sommer ausgehen, warnt Virologe Christian Drosten vor zu frühen Lockerungen.

Die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Situation ist da. Viele Experten erwarten eine Entspannung der Situation. Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet Besserungen. Drosten teilt diesen optimistischen Ausblick nicht, im Gegenteil. Der Virologe von der Berliner Charité warnt vor einer dritten Welle, sollten die Maßnahmen zu früh gelockert werden. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ sprach er von Zehntausenden Neuinfektionen pro Tag, die möglich wären. Darum sei es wichtig, jetzt die Infektionszahlen weiter zu senken. Der „ZeroCovid“-Strategie kann er dabei einiges abgewinnen: Die Null als Ziel wäre „absolut erstrebenswert“.

Das geringe Infektionsgeschehen im letzten Sommer erklärt Drosten weniger mit den höheren Temperaturen als damit, dass die Zahlen im Frühjahr damals unter einer kritischen Grenze geblieben sind. In Spanien sind zum Ende des Lockdowns im Sommer die Fallzahlen wieder stark gestiegen – trotz der höheren Temperaturen.

Seine Empfehlung: Den Sieben-Tage-Reproduktions-Wert auf 0,7 drücken. Bei diesem Wert würden sich die Fallzahlen innerhalb einer Woche halbieren. So könnte man auch die mutierte Coronavirus-Variante B.1.1.7 bei ihrer Ausbreitung stoppen oder zumindest verlangsamen.

Also Entspannung sieht anders aus.

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Bildquelle: Pexels; CCO-Lizenz