So skurril ist der Umgang mit Corona weltweit

Außergewöhnliche Probleme benötigen manchmal außergewöhnliche Lösungen: Das müssen sich wohl die Leute gedacht haben, die mit diesen Strategien gegen die Verbreitung des Coronavirus ankämpfen. Ob als Beamter im Corona-Kostüm oder mit unkonventionellen Strafen für Maskenmuffel, hier sind einige der wohl skurrilsten Methoden gegen das Virus. 

Probeliegen im Sarg 

Ja, du hast richtig gelesen, so etwas gibt es tatsächlich. Der Inselstaat Indonesien, einer der am heftigsten vom Coronavirus betroffenen Staaten in Südostasien, ist inzwischen bekannt für seine bissweilen kuriosen Strafen. Wenn du in der Öffentlichkeit gegen die Maskenpflicht verstößt, kann es durchaus passieren, dass du zu Liegestützen an Ort und Stelle verdonnert wirst. Und nun dieses Kuriosum: Um einer Geldbuße in Höhe von etwa 14 Euro zu entgehen, kannst du dich auch für eine Minute in aller Öffentlichkeit in einen Sarg legen. Das soll die Konsequenzen fahrlässigen Handelns spürbar machen. Ein schöner Gedankengang wie ich finde, nur ob die Maßnahme wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlässt, lässt sich sicher bestreiten. Auch in Indonesien und wieder mit Gräbern hat die nächste, wenn auch viel drastischere, Maßnahme zu tun. 

Gräber für Corona-Tote ausheben 

Das heißt dann wohl „zwei Fliegen mit einer Klappe“: Da die Totengräber in Indonesien nicht mehr mit der Bestattung der Toten nachgekommen sind, wurden Maskenverweigerer zur Strafe zum Ausheben von Gräbern verurteilt. Die Anzahl an Bestattungen stieg durch Corona auf 201 pro Woche. Das ist ein Anstieg von 250% im Vergleich zu der Zeit vor Corona (laut dem US-Sender ABC). Die Verurteilten sollten zu zweit für das Grab eines durch Corona verstorbenen Menschen zuständig sein. Während eine*r das Grab aushebt, sollte der*die andere das Grab mit Holzplatten verkleiden. Neben der praktischen Maßnahme sollte dies auch der Abschreckung dienen. Wenn du gesehen hast, wie viele Menschen durch Corona täglich ihr Leben lassen, dann wirst du die Situation wohl nicht mehr einfach so auf die leichte Schulter nehmen. 

8800 Euro oder bis zu 10 Jahren Haft wegen fehlender Maske? 

Im westafrikanischen Staat Ghana kannst du wegen Verletzung der Maskenpflicht zu einer Gefängnisstrafe in Höhe von 4 bis 10 Jahren verurteilt werden. Wer das Geld hat, kann auch einfach die Geldstrafe von 60 000 Cedi (etwa 8 800 Euro) zahlen. Wohlgemerkt, wir reden hier von einer Verletzung der Maskenpflicht. Diese wird in Deutschland von Bundesland zu Bundesland etwas unterschiedlich geregelt, aber erreicht bei weitem nicht diese Dimensionen: In Berlin kann bei Maskenpflichtverletzung in öffentlichen Verkehrsmitteln mit bis zu 500 Euro die höchste Strafe drohen, in Sachsen-Anhalt hingegen gibt es noch kein eigens festgelegtes Bußgeld. Ob die hohe Strafe tatsächlich etwas an der Situation ändert und ob diese gerechtfertigt ist, darüber kann man diskutieren.