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Cosplay – Vom Comic in die fotographische Realität

Ursprünge in Japan

 

Wie immer noch der Großteil der dargestellten Figuren, stammt der Verkleidungstrend aus Japan. Ursprünglich waren es hauptsächlich Manga- und Animecharaktere, die von den Cosplayern dargestellt wurden. Das Wort ist eine Verbindung der beiden Begriffe „costume“ und „play“ und wurde erstmals von Nobuyuki Takahashi, dem Gründer des Verlags- und Bilddesignstudios „Studio Hard Deluxe“ im Jahr 1983 in einem Zeitschriftenartikel verwendet.

Damals noch als Undergroundbewegung fingen die ersten an sich mit Hilfe selbstgebastelter, aufwändiger Kostüme und Masken in ihre phantastischen Vorbilder zu verwandeln. Auf Wettbewerben und Anime-Conventions werden dann die besten Verkleidungen prämiert.

Neben den klassischen Vorlagen aus der Comicwelt werden heute auch gerne Stars aus der Visual Kei Szene imitiert. Diese populäre japanische Musikrichtung lässt sich noch am ehesten mit der westlichen Glamrockbewegung vergleichen. Denn Bands wie Kiss oder Mötley Crüe sind für die ersten Visual Key Bands als optisches Vorbild nicht zu verleugnen. Die Outfits und das Styling spielen bei den Gruppen eine zentrale Rolle. Nach und nach entwickelte sich auch ein eigener „asiatischerer“ Stil: Bunt, schrill und ausgeflippt.

Um die Jahrtausendwende sind in Japan zudem eigene Themenrestaurants entstanden, in denen die Bedienungen entsprechend verkleidet sind und die inzwischen unglaublich beliebt sind.

 

Cosplay in Deutschland und Europa

 

Mit dem Boom der Anime- und Mangacomics in Europa zu Beginn der 90er Jahre hat auch das Cosplay viele Anhänger gefunden. Da die dargestellten Figuren aus dem asiatischen Raum nicht zu unserer ursprünglichen Kultur gehören, wirkt das Hobby hierzulande noch viel exotischer. Allerdings werden in der Szene auch immer öfter Charaktere aus vertrauteren Vorlagen nachgespielt. Figuren aus Walt Disney oder Grimms Märchenwelt oder auch Marvels Superhelden sind immer häufiger auf den Conventions zu sehen.

Die wichtigsten Termine sind neben der Deutschen Cosplaymeisterschaft (im Juni) die German Comic Con während der Frankfurter Buchmesse (April), in München (Mai), Berlin (September/Oktober) oder die Comic Con Germany in Stuttgart (Juli).

 

Animé-Conventions, Rollenspiele und internationale Meisterschaften

 

Daneben gibt es rund ums Jahr zahlreiche Veranstaltungen die teilweise thematisch ausgerichtet sind und sich ganz gezielt auch an Cosplayer richten, die sich nicht der japanischen Mangakultur verschrieben haben.

Darf in Japan bei den Wettbewerben nur das Kostüm präsentiert werden, hat es sich hierzulande durchgesetzt, dass die Player auch etwas Kleines vor dem Publikum aufführen. Sie sprechen kurze Passagen aus dem Originalcomic nach, oder präsentieren als Gruppe beispielsweise einen kurzen Showkampf mit den selbstgebastelten „Waffen“.

Für Cosplayer, die bereits bei einem nationalen Wettbewerb einen Preis einheimsen konnten steht oft auch die Teilnahme an internationalen Conventions frei. In manchen Fällen genügt es, sich dort mit einem Foto vorzustellen, manchmal ist ein kleines Bewerbungsvideo notwendig. Für manche Veranstaltungen hat das „Worldcosplaysummit“ (WCS) eigene Regeln aufgestellt.