Friseur Haare schneiden

Hassobjekt: Sinnlose Gespräche beim Friseur

Jeder kennt sie, jeder hasst sie und doch brauchen wir sie wie die Luft zum Atmen: Nervige Klientele und unnütze Gegenstände des Alltags, über die man sich so richtig schön echauffieren kann – da geht es den ZEITjUNG-Autor*innen nicht anders. Deshalb lassen wir unserer Wut in der Reihe „Hassobjekt“ einfach freien Lauf und geraten überspitzt in Rage. Eins ist sicher: Nichts ist uns heilig und keiner wird verschont. Dieses Mal auf der Abschussliste: Der obligatorische Smalltalk beim Friseur.

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“: Im Gegensatz dazu, was dieses Sprichwort suggeriert, erscheint uns Stille oft unerträglich. Dass es aber auch anders geht, das ist mir bei meinem letzten Friseurtermin wieder einmal aufgefallen.

Innerlich hatte ich mich nämlich bereits darauf eingestellt, die nächsten rund 30 Minuten vollgequatscht zu werden: Oberflächliche Gespräche gehören schließlich für viele Menschen immer noch zum Erlebnis dazu, da müssen Friseur*innen eben liefern.

Eine willkommene Überraschung

Dieses Mal sollte es jedoch anders kommen. Anstatt mich mit persönlichen Fragen zu überhäufen, wandte sich meine Friseurin nur mit den zur Verrichtung ihrer Tätigkeit wichtigen Fragen und Anweisungen an mich: „Wie soll‘s denn aussehen?“ und „Einmal Kopf nach vorne, bitte!“ – kurz und bündig, aber keineswegs unhöflich oder angespannt. Und ich habe jeden einzelnen Augenblick genossen!