Friseur Haare schneiden

Hassobjekt: Sinnlose Gespräche beim Friseur

Mein eigener kleiner Wellnessurlaub

Das Klischee des Studenten, der immer knapp bei Kasse ist (es sei denn, eine finanzielle Transaktion beinhaltet den Konsum von Alkohol), ist in meinem Fall kein Vorurteil, sondern reine Beobachtung: Ein schönes Wellness-Wochenende mit Rundumversorgung ist bei mir einfach nicht drinnen. Zudem darf ich bereits tagtäglich in der Universität Menschen zuhören und Konversationen führen, was selbst für eine extrovertierte Person wie mich auf Dauer anstrengend wird. Nach einem langen Tag will ich dann oft nur noch mein Hirn abschalten, meinen IQ auf Raumtemperatur herabsetzen und Grashalm spielen – einfach mal nichts tun, nichts sagen und nichts denken.

Da kommt mir mein Friseurtermin gerade gelegen: Alles, was ich tun muss, ist stumpf auf Anweisungen zu reagieren und mich möglichst nicht zu bewegen. Das reicht mir dann auch an Interaktion, mehr will und brauche ich gar nicht! Ich muss nicht gefragt werden, wo meine Eltern herkommen, was ich beruflich mache oder ob ich studiere, um mich wohlzufühlen. Also lasst mir doch bitte einfach diesen Moment himmlischer Stille!

Don’t hate the player, hate the game

Nun kommen aber sicher Leute an, die meinen: „Ja, aber ich mag es eben!“. Und das ist auch vollkommen okay so, kann ja jede*r sehen, wie er/sie will. Ich habe auch nichts gegen Friseur*innen, die probieren, ein Gespräch mit mir anzufangen. Man tastet sich eben langsam an die individuellen Bedürfnisse des/der jeweiligen Kund*in heran und viele wollen ja genau diese Art von Smalltalk.

Wenn ich aber fast schon im Flüsterton antworte und im schlimmsten Fall noch etwas vor mich hin nuschle, dann liegt das mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass ich lieber gar nichts sagen würde. Wenn ich dann nur noch penetranter angequatscht werde, könnte ich mir vor Wut glatt die Haare vom Haupt reißen. Zumindest müsste ich dann für eine sehr lange Zeit nicht mehr zum Friseur.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz