Crunch vs. Couch? So klappt’s mit der Sportmotivation

Ufff, endlich Feierabend! Wir kommen abends total erledigt und voller Selbstmitleid nach Hause (oder wenden endlich unsere vom Home Office überforderten Augen vom Bildschirm ab) und werfen uns erstmal auf die Couch. Was wir in solchen Momenten nie – wirklich nie – denken: „Ach, jetzt noch ein kleines Home-Workout würde bestimmt richtig fetzen. Danach würde ich mich bestimmt viel besser fühlen als jetzt gerade.“

Versteht uns nicht falsch: Wer wirklich nicht trainieren will, soll sich einfach ne Pizza auftauen und Netflix leerbingen. Gibt so Tage, Wochen oder Jahre im Leben. Aber viele Menschen wollen ja tief in ihrem innersten trainieren, weil sie die Endorphine, den Ausgleich zur Arbeit oder einen Grund, die neuen Sportleggins zu tragen, brauchen. Für all diese Menschen haben wir ein paar Tipps, manche auch etwas unbequem. Aber hey: Niemand hat gesagt, dass sich der Schweinehund leicht von der Couch bugsieren lässt.

Wenn man nicht den nötigen Ehrgeiz hat, ein Ziel zu erreichen, muss man sich eben Hürden erschaffen, die einen am Aufgeben hindern. Die größte Hürde ist ein beißendes schlechtes Gewissen. Je öfter man daran erinnert wird, dass man ja heute eigentlich noch Sport machen wollte, desto besser. Zum Beispiel kann man sich am Abend vorher schon die Sportklamotten raussuchen. Am besten zieht man sie in der Früh gleich an. Im Home Office sieht die Leggins ja eh niemand und den Sport-BH kann man auch verschleiern – wenn man das überhaupt will, denn der symbolisiert ja nach außen, man sei total sportlich und erzwingt irgendwie den Ehrgeiz, diese Wahrnehmung dann auch zu erfüllen. Mit dieser Taktik kann man eigentlich nicht mehr anders. Sportklamotten ausziehen und zurück in den Schrank legen geht irgendwie nicht. Genauso wenig geht es übrigens, Workout-Videos zu schließen, bevor der rote Statusanzeige-Balken auf YouTube ganz am Ende ist. Deshalb: Die Videos am besten auch schon ein bisschen vorher raussuchen und geöffnet lassen.

Außerdem sollte man das Home-Workout nicht nur im eigenen Kopf planen – sondern gleich mit der Familie, den Mitbewohner*innen oder dem*der Partner*in. Wenn man sich nämlich das Wohnzimmer schon im Voraus für ein Workout reserviert und die anderen sich danach richten müssen, kann es sehr unangenehm werden, einen Rückzieher zu machen.

Du wohnst alleine oder hast ein riesiges Zimmer, in dem du mit deinen Workout-Plänen sowieso niemanden stören würdest? Keine Ausrede. Erzähl einfach in deinem Freundeskreis herum, dass du heute noch Sport machst. Schon alleine dadurch entsteht ein gewisser Zwang. Und wenn das noch nicht reicht, muss man mit seinen ebenso wenig disziplinierten Sportfreunden Foto- oder Videobeweise vereinbaren. Wer keinen schickt, verliert. Was könnte motivierender sein als so ein Wettkampf.

Ja, es ist umstritten und wird entweder total lächerlich gemacht oder überglorifiziert: Das Fitness-Food. Ob man es für Muskelaufbau und gesunden Lifestyle braucht sei jetzt mal dahingestellt – einen Motivationsfaktor hat es auf jeden Fall. Wenn man sich nämlich Proteinpulver und Magnesium-Aktiv-Präparate kauft und total offensichtlich in die Wohnung stellt (am besten so, dass möglichst viele Leute es sehen), wird man sich früher oder später schlecht fühlen, die nicht benutzen zu können. Und diese Supplemente zu konsumieren ohne Sport zu machen, wäre nicht nur sinnlos, sondern wahrscheinlich auch schädlich für die Gesundheit. 

Der größte Motivationsfaktor setzt leider erst nach einer gewissen Zeit ein. Nämlich dann, wenn man dann die Erfolge endlich auch mal spürt. Wenn man eine Liegestütze mehr schafft (oder endlich mal überhaupt eine) und erst im zweiten Stock des Treppenhauses die Luft knapp wird. Und ja, es kann dauern, aber irgendwann ist es soweit, versprochen.

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Bildquellen: Unsplash, CCO-Lizenz