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Eat Green: Dänemark will ein einheitliches Klimalabel für Lebensmittel einführen

Die dänische Regierung plant, ein Klimalabel einzuführen, das anzeigen soll, wie umweltfreundlich oder -schädlich ein Nahrungsmittel hergestellt und transportiert wurde. Diese Idee soll in der kommenden Woche beratschlagt und von einer Kampagne in Kooperation mit Supermärkten begleitet werden. Das Ziel ist, das Klima-Bewusstsein der Konsumenten für die Herstellung von Lebensmitteln zu schärfen.

 

Der Plan vom Klimalabel

 

In Dänemark soll es zukünftig ein Klimalabel geben, das kennzeichnet, wie klimafreundlich oder -schädlich Lebensmittel hergestellt worden sind. Dabei sollen auch Faktoren wie Kühlung, Transport, Methanemissionen bei Wiederkäuern und Energieverbrauch bei der Produktion berücksichtigt werden. Der Plan, der von der dänischen Regierung stammt, wird in der kommenden Woche präsentiert und soll von einer Kampagne in Zusammenarbeit mit Supermärkten begleitet werden, um den Konsumenten die Identifikation von umweltschädlichen und -freundlichen Produkten zu erleichtern: „Wir möchten, dass die Verbraucher ein Werkzeug haben, wenn sie im Laden stehen und darüber nachdenken, wie klimabelastend die Produkte sind“, erklärt Klimaminister Lars Christian Lilleholt der Nachrichtenagentur Ritzau.

 

Reaktionen auf das Vorhaben

 

Der dänische Bauernverband Landbrug & Fødervarer heißt diesen Vorschlag willkommen, betont aber eine gewisse Verhältnismäßigkeit bei der Realisierungs des Plans. „Es ist notwendig, die Klimabelastung auch mit den Nährwerten eines jeweiligen Produktes ins Verhältnis zu setzen“, äußert Direktor Morten Høyer in einer Mitteilung. So würde eine Flasche Limonade eine geringe Klimabelastung haben, aber dennoch kein Lebensmittel sein, von dem man sich ausschließlich ernähren könne, hebt er hervor.

 

Die Lage in Deutschland

 

Deutschland hingegen ist von einer bundesweiten Einheitlichkeit der Klimalabels noch weit entfernt. Zwar gibt es eine Handvoll Labels, die die Klimafreundlichkeit eines Produktes anzeigen, allerdings sind diese teils untransparent, nicht nachvollziehbar und unglaubwürdig. Außerdem können sie zum größten Teil von den Herstellern selbst auf die Produkte gedruckt werden. Auf Grund dessen ist es auch hierzulande im Interesse der Verbraucherzentralen, die Labels zu vereinheitlichen und gesetzlich zu verankern. Wie Gudrun Köster von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein im Interview mit Deutschlandfunk Nova erklärt, wären dabei auch die Kriterien des Transportweges und -mittels, der Tierhaltung sowie der Pestizideinsatz entscheidend.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz