Das eigene Reich: So wird die Studentenbude zum Zuhause

Das Studium ist so viel mehr als der nächste Schritt auf dem Weg ins Berufsleben. Für viele Studis beginnt mit der Zeit an der Uni auch eine ganz neue Selbstständigkeit, denn oft ist der Beginn des Studiums auch mit einem Umzug verknüpft. Vielleicht zieht es dich nach dem Abi in eine andere Stadt und damit auch in neue Wohnverhältnisse. Die Studentenbude ist für viele junge Menschen der erste Schritt in die eigenen vier Wände und damit in ein ganz neues Lebensgefühl.

Große Träume auf kleinem Raum

Studentenbuden sind keine Paläste. Unabhängig davon, ob es dich in eine WG zieht, in ein Zimmer im Wohnheim oder in eine separate kleine Wohnung, die ersten eigenen vier Wände sind erfahrungsgemäß eher knapp bemessen. Das bedeutet, dass all die großen Träume für den neuen Lebensabschnitt auf kleinem Raum untergebracht werden müssen. Außerdem ist das Budget, das für die Ausstattung der Studentenbude zur Verfügung steht, meist nicht besonders üppig.

Das bedeutet aber nicht, dass die Selbstverwirklichung warten muss und dir statt trendigen Einrichtungsideen nur das Sammelsurium aus Geschirr, Bettwäsche und ausrangierten Möbeln aus Familie und Freundeskreis bleibt. Die Studentenbude kann so viel mehr sein als nur ein Ort, an dem deine Klamotten hängen und du deine Lehrbücher parkst. Mit ein paar cleveren Ideen wird aus dem Zimmer in der WG oder im Wohnheim oder aus dem winzigen Apartment am Campus ein gemütliches Zuhause, in dem du lernen, entspannen, genießen, Zeit mit Freunden verbringen und deine Zukunft planen kannst.

Wir haben ein paar Tipps gesammelt, mit denen du aus deiner Studentenbude ein Zuhause machst.

Bett, Arbeitsplatz und Stauraum: Die Dreifaltigkeit des Studentenlebens

Damit der Alltag rund läuft, braucht eine Studentenbude drei grundlegende Dinge: Ein bequemes Bett, einen sinnvoll gestalteten Arbeitsplatz und so viel Stauraum wie möglich. Klar, ohne ein Bad und eine Kochmöglichkeit geht es nicht, aber die gehören glücklicherweise in der Regel zur Grundausstattung in jeder WG, dem Wohnheim oder einer kleinen Wohnung. Falls du in ein Apartment ziehst, in dem noch keine Kochgelegenheit integriert ist, kommst du mit einer gebrauchten Pantryküche aus dem Internet kostengünstig und platzsparend an deine nächste warme Mahlzeit.

Darüber hinaus hast du alles, was du brauchst, wenn du auf die altbewährte Dreierkombination aus Bett, Arbeitslatz und Stauraum setzt. Mache das Bett und den Arbeitsplatz zu den Grundpfeilern deiner Einrichtung und wähle für sie jeweils den idealen Standort. Damit hast du eine verlässliche Basis, um die sich deine Wohnträume entfalten können.

Die übrigen Flächen sollten so gut wie möglich mit cleveren Stauraumideen gestaltet werden, damit all deine Habseligkeiten Platz finden. Hier kannst du ganz nach Gusto und räumlichem Angebot zwischen offenen und geschlossenen Staumöglichkeiten variieren. Nutze Schubkästen unter dem Bett, hohe Regale und Schränke bis unter die Decke und clevere Hängekonstruktionen, die auch im oberen Bereich des Raumes Abstellmöglichkeiten bieten. Mit genügend Stauraum lässt sich mühelos Ordnung schaffen und der zur Verfügung stehende Platz wird optisch aufgewertet. So entsteht ein aufgeräumtes und harmonisches Wohnambiente, in dem sich herrlich arbeiten und entspannen lässt.

Weite schaffen durch offene Fensterbereiche

Wenn das Platzangebot begrenzt ist, ist es wichtig, durch geschickte Einrichtungskniffe optische Weite zu schaffen. Das gelingt ganz leicht und ohne großen Kostenaufwand. Ein echter Hingucker in puncto optische Weite sind offene Fensterbereiche. Fenster richten den Blick nach außen und lassen Licht herein. Damit suggerieren sie optisch eine Erweiterung des Wohnraumes. Diesen Effekt kannst du verstärken, indem du auf eine offene Gestaltung im Fensterbereich setzt. Verzichte auf schwere Gardinen und Vorhänge, weil sie Fenster vor allem in kleinen Räumen schnell überladen wirken lassen und eine drückende Atmosphäre schaffen.

Einen luftig leichten Sichtschutz erreichst du mithilfe von Plissees. Sie werden direkt im Fensterrahmen angebracht und lassen den Bereich um das Fenster herum damit frei. Hochwertige Plissees vom Fachhändler können meist ohne bauliche Maßnahmen wie Bohrungen befestigt werden, sodass du auch im Wohnheim oder im WG-Zimmer keine Schwierigkeiten bekommst. Mit Plissees lässt sich nicht nur ein zuverlässiger Schutz vor neugierigen Blicken erreichen, sie können auch auf der gesamten Fensterfläche flexibel als Blendschutz eingesetzt werden, zum Beispiel für deinen Arbeitsplatz. Je nach Variante dienen Plissees auch als effektive Verdunkelung. Mit speziellen Wabenplissees kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und durch den Isoliereffekt gleichzeitig noch deine Nebenkosten senken.

Aber nicht nur Gardinen und Vorhänge schaffen optische Enge am Fenster. Auch hohe Möbelstücke wie Schränke oder Regale solltest du hier nicht platzieren, wenn du mehr optischen Raum schaffen möchtest. In Fensternähe kommen niedrige Einrichtungsgegenstände wie Sitzmöbel, ein Tisch oder fensterhohe Kommoden gut zur Geltung und lassen Platz für den Blick nach draußen.

Auf Multifunktionsmöbel setzen

In den meisten Studentenbuden ist Stellfläche Luxus. Intelligente Möbellösungen, die gleich mehrere Funktionen miteinander verbinden, sorgen dafür, dass du nicht allzu viele Kompromisse machen musst.

Ein Must-Have für die Studentenbude ist ein Bett, das gleichzeitig als Sofa genutzt werden kann und idealerweise auch noch Übernachtungsgästen Platz bietet. Hier kannst du je nach Stellfläche und persönlichen Vorlieben auf ein schmales Bett oder Sofa (80 x 200) mit Funktion zum Ausklappen oder Herausziehen setzen. Eine Alternative ist ein französisches Bett (140 x 200), das mit seiner großzügigen Liegefläche auch Platz für Besucher bietet und sich am Tag zur Sofalandschaft umfunktionieren lässt.

Die Bettvariante hat gegenüber einem Schlafsofa den Vorteil, dass darunter zusätzlicher Stauraum zur Verfügung steht. Du kannst ein Bettmodell wählen, das bereits mit praktischen Bettkästen ausgestattet ist, oder selbst mit Unterbettboxen für zusätzlichen Stauraum sorgen.

Regale müssen nicht an der Wand stehen. Wenn du ein offenes Regal ohne Rückwand wählst, kannst du es alternativ mitten im Raum platzieren. So lässt es sich von zwei Seiten befüllen. Das schafft doppelt so viel Stauraum und das Regal kann gleichzeitig als optischer Raumteiler fungieren.

Zu den praktischen Multifunktionsmöbeln gehören auch Hocker, Sessel und Bänke, in deren Sitzfläche sich Stauraum verbirgt. Im Netz findest du viele innovative Ideen für kleine Studentenbuden, die richtig viel Potenzial bieten.

Keine Kompromisse beim Arbeitsplatz

In den ersten eigenen vier Wänden ist nicht unbedingt Wunschkonzert angesagt. Wenn das Budget begrenzt ist, sind Abstriche zu machen. Dabei lässt sich auch mit wenig Geld und kreativen Ideen so viel Wohnkomfort zaubern.

Ein Bereich deiner Studentenbude, bei dem du keine großen Kompromisse machen solltest, ist dein Arbeitsplatz. Hier verbringst du im Laufe deines Studiums unter Umständen viel Zeit. Effektives Arbeiten gelingt am besten, wenn das Umfeld stimmt. Und auch dein Rücken und deine Augen danken es dir, wenn du von Anfang an für ergonomische Arbeitsbedingungen sorgst. Es sich mit dem Laptop oder dem Tablet im Bett gemütlich zu machen, klingt verlockend. Die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit leidet aber meist unter dieser Arbeitshaltung und die meisten Studierenden halten in dieser nicht gerade rückenschonenden Position nicht allzu lange durch.

Gönne dir einen hochwertigen Schreibtisch, der deine individuellen körperlichen Gegebenheiten berücksichtigt. Hier kommt es vor allem auf die Höhe an. Der Schreibtisch hat die richtige Höhe, wenn du auf deinem Bürostuhl sitzt, die Handballen auf der Schreibtischplatte ablegst und die Ober- und Unterarme in dieser Position ungefähr einen rechten Winkel bilden. Die Arbeitsfläche sollte groß genug sein, um deinem Laptop oder dem Bildschirm und der Tastatur Platz zu bieten und zusätzlich ausreichend Ablagefläche für Bücher, Skripte und deine Notizen.

Auch am Schreibtischstuhl solltest du nicht sparen. Wähle ein Modell mit gepolsterter Sitzfläche, die sich in der Höhe verstellen lässt. Eine hohe Rückenlehne mit zusätzlicher Verstärkung in Lendenwirbelbereich unterstützt dich sanft beim rückenfreundlichen Sitzen.

Der Arbeitsplatz sollte möglichst so positioniert werden, dass du beim Arbeiten vom Tageslicht profitieren kannst. Das schont die Augen und steigert ganz natürlich die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Wenn möglich, sollte das Licht des Fensters seitlich auf den Schreibtisch fallen. So blendet es nicht von vorne und strahlt nicht direkt auf den Bildschirm. Die ideale Kombination am Arbeitsplatz ist eine natürliche Lichtquelle, die durch indirekte künstliche Beleuchtung ergänzt wird.

Mit einem gut ausgestatteten Arbeitsplatz wird die Studentenbude zum Studierzimmer und Semesterarbeiten, Prüfungsvorbereitungen und Co. gehen leichter von der Hand.

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Abbildung 1: @ lordn (#214790626) / Adobe Stock