Trockene Erde

Day Zero: Bis zum letzten Tropfen

Ständig hört man in letzter Zeit den Begriff „Wasserknappheit“ in den Nachrichten. Da klingelt zwar etwas, aber gefühlt ist dieses Problem ganz weit weg. Der Zugang zu frischem Wasser ist in deutschen Haushalten meist nur ein paar Schritte entfernt. Befasst man sich jedoch mit der Wasserknappheit, fällt schnell auf, es handelt sich nicht um eine Krise im tiefen Süden – unzählige Nachrichten der letzten Wochen berichten auch von Wasserknappheit in Europa. Manche Länder verfassen sogar einen Wassernotfallplan.

Weltweite Frischwasserressourcen

Unser Planet besteht zwar überwiegend aus Wasser, jedoch sind 97% davon Salzwasser. Die restlichen drei Prozent sind Frischwasser, aber zwei Prozent davon sind wiederum in Eis eingefroren. Die ganze Weltbevölkerung teilt sich damit das eine Prozent flüssige Frischwasser, über das die Erde verfügt. Von diesem einen Prozent ist zusätzlich der größte Anteil unter der Erde und schwer zugänglich. Daher wird von den meisten Menschen hauptsächlich Oberflächenwasser genutzt.

Landwirtschaft

Hast du gewusst, dass 130 Liter Wasser notwendig sind, um eine einzige Tasse Kaffee zu produzieren? Das meiste Frischwasser wird mit einem Anteil von 70% von der Landwirtschaft verbraucht. Viele Kulturpflanzen wie Weizen und Mais benötigen viel Wasser. Teilweise ist rund um die Uhr eine künstliche Beregnung notwendig.

Verschwendung

Gerade mit dem Kultivieren von Nahrungsmitteln geht auch eine unglaubliche Verschwendung von Wasser einher. Zum einen gibt es an vielen Orten Lecks im Wassernetz. So verliert beispielsweise Mexico-City fast die Hälfte seines Trinkwassers wegen undichten Leitungen. Wasser wird aber auch durch ineffizientes Wirtschaften massiv verschwendet. Einige Pflanzen werden an Orten angebaut und in großen Plantagen kultiviert, obwohl die Bedingungen für die Pflanze nicht passen. Dies führt dazu, dass die Pflanze viel mehr „trinkt“ und stärker bewässert werden muss als an einem anderen Ort. Auch der Boden wird zum Teil zerstört, wenn Monoplantagen an Orten angebaut werden, die nicht dafür vorgesehen sind. Gleichzeitig trägt die Agrarwirtschaft wesentlich zur Verschmutzung des Frischwassers bei, durch Dünger und Pestizide für die Pflanzen, welche dann ins Wasser gelangen. Aber auch Industrieabfälle tragen zu einer Verschmutzung bei.