„Die Känguru-Verschwörung“ – Lohnt sich das neue Kino-Abenteuer?

Liebe lässt uns manchmal dumme Dinge machen: Wie zum Beispiel unsere Stube darauf zu verwetten, dass wir die Mutter unseres Schwarms aus ihrer Weltverschwörungs-Bubble befreien.

Vor diesem Dilemma stehen nun Kleinkünstler Marc-Uwe und das Känguru, nachdem ersterer ein wenig erfolgreiches Date mit seinem Schwarm Maria zu verzeichnen hat – wofür das Känguru nicht ganz unverantwortlich ist – und um eine zweite Chance bittet. Als Beweis dafür, dass er es auch wirklich ernst meint, schlägt Marc-Uwe vor, Marias Mutter, die sich in letzter Zeit immer weiter in einen Kaninchenbau der Verschwörungstheorien begeben hat und nun den menschengemachten Klimawandel leugnet, dort wieder herauszuziehen.

Aber ist das auch lustig?

Das Thema „Verschwörungstheorien“ hat in den letzten Jahren teils so absurde Züge angenommen, dass es sich kaum noch mit Humor überbieten lässt. Und genau das ist meiner Meinung nach die größte Schwäche des Films:

Wenn es nämlich um den Umgang mit Verschwörungstheorien und ihre*n Anhänger*innen geht, fühlt sich der Films so an, als hätte er nichts wirklich Neues beizusteuern: Vieles fällt in die Kategorien „Kenn ich schon“ oder „Hab ich schon mal gehört“. Das erste Drittel des Films leidet am meisten unter der unangenehmen Nähe der Thematik. Denn abgesehen davon, dass einer der Hauptcharaktere ein kommunistisches Känguru ist, dass sprechen kann und Schnapspralinen frisst, fühlt sich der Film einfach zu echt an, um große Lacher zu provozieren. Das sind Kenner*innen der (Hör-)Bücher von Marc-Uwe Kling doch weitaus abgedrehter gewohnt.

Ab dem zweiten Drittel legt die Geschichte aber alle Schalter um: Dann fühlt sich der Film mit seinen irrsinnigen Dialogen und herrlich absurdem Humor wieder ganz nach den „Känguru-Chroniken“ an, wie wir sie kennen und lieben – man muss sich dazu nur ein bisschen durch die ersten 30 Minuten durchkämpfen, was sehr schade ist.

Das Känguru (links) und Marc-Uwe (rechts); © X Verleih

Fazit

Die Känguru-Verschwörung fängt richtig stark an, sackt meinem Geschmack in Sachen Humor nach aber recht früh ab. Der Film legt im weiteren Verlauf zwar wieder sehr stark zu, ein fader Beigeschmack bleibt aber trotzdem. Der Geschichte hätte es vermutlich besser getan, bereits früher auf den Putz zu hauen – oder die Verschwörungs-Thematik ganz außen vor zu lassen und sich stattdessen mehr auf den dem Szenario bereits innewohnenden Wahnsinn zu fokussieren.

„Die Känguru-Verschwörung“ erscheint heute, am 25. August im Kino.

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Bildquelle: © X Verleih