„Déjà-rêvé“: Das Gefühl, Erlebtes schon geträumt zu haben

Neurologische Grundlagen

Aus den Forschungen ist zum Beispiel hervorgegangen, dass sich ein Déjà-rêvé in drei verschiedene Sparten unterteilen lässt. Der erste Typ, auch episodischer Typ genannt, bezeichnet das bewusste Erleben spezieller Träume, an die man sich gut erinnern kann. Darauf folgt die Wahrnehmung einer Situation, die mit einem Traum in Verbindung gebracht wird, jedoch nicht klar zugeordnet werden kann. Zuletzt gibt es noch den traumartigen Zustand, in dem für Betroffene die Grenzen zwischen Traumwelt und Realität zu verschwimmen scheinen. Dabei glauben die Patient*innen für eine kurze Zeit, Teil eines Traums zu sein, obwohl sie sich im Wachzustand befinden.

Die Hirnstimulationen, die im Rahmen der Studie an den Teilnemehr*innen durchgeführt wurden, lieferten weitere interessante Ergebnisse. Besagte Déjà-rêvé-Arten konnten in unterschiedlichen Gehirn-Arealen aufgefunden werden. So spielten sich die zwei ersten Typen während der Stimulationen beispielsweise im medialen Bereich des sogenannten „Temporallappens“ des Gehirns ab. Jenes Gebiet kommt ebenso für bestimmte Gedächtnisvorgänge zum Einsatz, was darauf hindeutet, dass eine Similarität zwischen den neurologischen Hintergründen von Déjà-rêvé- und Déjà-vu-Erfahrungen bestehen könnte.

Kein Grund zur Panik

Die Entdeckung der einzelnen Hirnregionen, die bei einem Déjà-rêvé aktiviert werden, stellen wertvolle Erkenntnisse dar, die die künftige Forschung unterstützen können. Doch noch sind Wissenschaftler*innen nicht ganz hinter das Geheimnis unseres Gedächtnisses, insbesondere in Zusammenhang mit der Traumwelt, gekommen. Aber wenigstens können wir mittlerweile sicher sein, dass Erfahrungen wie ein Déjà-rêvé oder Déjà-vu keinen Riss in der Matrix darstellen und uns demnach nicht beunruhigen müssen. Puh, wohl nochmal Glück gehabt!

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Bildquelle: Jr Korpa via Unsplash; CC0-Lizenz