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Deutscher Computerspielepreis: Hat Shurjoka zu Unrecht gewonnen?

Die Twitch-Streamerin Shurjoka (bürgerlich Pia Scholz) gewann am 11. Mai 2023 den deutschen Computerspielepreis (DCP) in der Kategorie „Spielerin/Spieler des Jahres“. Etwas zeitverzögert kam dann Kritik von YouTuber KuchenTV und Twitch-Streamer MontanaBlack.

Disclaimer: Der Beitrag basiert auf der Wahrnehmung unseres Autors und enthält dementsprechend subjektive Standpunkte.

Die beiden werfen dem Preiskomitee vor, Shurjokas Sieg sei an „Lächerlichkeit kaum zu überbieten“. Noch dazu sei sie keine „richtige Gamerin“. Was an der Kritik dran ist, schauen wir uns jetzt einmal genauer an. Hier seht ihr die Reaction von Monte auf das ursprüngliche Video von KuchenTV, in der die Kritikpunkte beider zusammenkommen:

Ist Shurjoka keine echte Gamerin?

Ein Argument, welches KuchenTV und MontanaBlack heranziehen, ist, dass sie gar nicht im Rennen um den Preis hätte dabei sein dürfen. Dies begründen die beiden damit, dass 52 Prozent ihres Twitch-Contents in die Kategorie „Just Chatting“, also „Nur Quatschen“, fällt. Dieses Argument ist irreführend, da dabei ihr YouTube-Kanal komplett außen vor gelassen wird, der nur so vor Gaming-Inhalten strotzt. Die Kategorie heißt ja nicht „Twitch-Spieler*in des Jahres“ – und selbst dann blieben noch 48 Prozent Gaming auf ihrem Hauptkanal übrig.

Des Weiteren fällt beim Durchstöbern ihrer Kanäle auf, dass man selbst nach längerer Suche kaum die Blockbuster-Spiele findet, die auch Menschen außerhalb der Gaming-Bubble ein Begriff sein dürften. Ihr Fokus liegt eindeutig eher im Indie-Bereich – also kleine Spiele kleiner Entwicklungsstudios – und bei Strategiespielen. Strategiespiele! Auch wenn es mich als Fan schmerzt, das zu sagen, so ist kaum ein Genre heutzutage so unsexy. Zumindest für die große Masse an Leuten, die sich viel eher von Assassins Creed oder GTA angesprochen fühlen. Das merke ich selbst im Gespräch mit anderen Gamer*innen.

Wenn also Spiele wie ein Crusader Kings III oder Total War: WARHAMMER III zu ihren meistgestreamten Titeln gehören, dann finde ich es wirklich sehr gewagt, ihr den Status als Gamerin absprechen zu wollen. Denn allein um auf ihren Content kommen zu können, muss sie sich ja intensiver mit Videospielen beschäftigen als die meisten. Und überhaupt ist es eine sehr subjektive Frage, ab wann man denn Gamer*in ist oder eben nicht.