Jennette McCurdy

iCarly-Star Jennette McCurdy: „I’m Glad My Mom Died“

Am 24. Mai 2023 erschien „I’m Glad My Mom Died“ in der deutschen Übersetzung bei FISCHER Taschenbuch. Ein Buch, das die wahre Geschichte einer ganz besonderen Obsession erzählt: Debra und Jennette McCurdy haben sich unentwegt aufeinander fixiert. Debra, um aus Jennette einen großen Star zu machen. Jennette, um ihre Mutter in keinster Weise zu erzürnen, um sie stabil zu halten. Eine Rezension.

Als vor ein paar Jahren der Begriff „toxische Beziehung“ aufkam, war es ein Befreiungsschlag für viele Menschen, die eben unter so einer Beziehung litten. Es gab ihrem Los einen Namen. Und das kann auch außerhalb einer Liebesbeziehung der Fall sein. Innerhalb der Familie fällt es aber noch schwerer, das Label zu nutzen. Sind unsere Eltern nicht dafür da, uns zu lieben, sich immer um uns zu sorgen und uns kein Leid anzutun? Vor allem die Mutter. Die Mutter als heilige Figur, die unantastbar ist, denn sie hat uns das Leben gegeben. Wer soll etwas gegen sie sagen – sie hat ja immer das Beste im Sinn?

Aber es gibt sie: Mütter, die nicht gut für ihre Kinder sind. Eine von ihnen war Debra McCurdy. Debra McCurdy war ein Showgirl, ohne selbst in der Entertainmentbranche tätig zu sein. Ihre große Geschichte war die ihrer ersten Krebsdiagnose. Sie erzählte sie immer und immer wieder – als die Überlebende einer schlimmen Krankheit, die sie nun einmal war.

Ihre Tochter Jennette, die viele von uns durch „iCarly“, „Malcom mittendrin“ oder „Sam & Cat“ lieben gelernt haben, musste sich zusammen mit ihren drei Brüdern jeden Sonntag die Videos ansehen, die während dieser Zeit im Krankenhaus entstanden waren. Und jedes Mal die Kritik an Jennette, die sich während dieser Krankheit im vierten Stadium mit Chemo, Knochenmarkttransplantation, Bestrahlung und Brustimplantat rücksichtslos verhalten habe. Debra war 35 Jahre alt – Jennette 2.

Schon damals, als Kind, war Jennette klar, dass sie keine Kontrolle über ihr Leben hat. Einzig ihr Geburtstagswunsch, unausgesprochen über den brennenden Kerzen auf der Torte, war ihrer und ihrer allein. Mütter, die aus ihren Kindern Stars machen möchten, gibt es viele, aber Debra war dahingehend wohl ganz besonders obsessiv.