Warum es egal ist, dass wir nicht mehr den mächtigsten Reisepass der Welt haben

Deutschland wurde als das Land mit dem mächtigsten Reisepass der Welt abgelöst. Wenn du Inhaber des deutschen Reisepasses bist, kannst du ohne Visum in 158 Länder einreisen. Die letzten Jahre haben wir uns selbst damit gerühmt. Jetzt hat Singapur uns überholt. So what?! Nach dem Global Passport Power Rank Index kannst du seit neuestem mit dem Reisepass aus Singapur in 159 Länder einreisen. Ob man jetzt in 159 oder 158 Länder einreisen kann, finden wir ziemlich nebensächlich, wenn man bedenkt, dass Afghanistan nur 22, Pakistan und Irak 26 und Syrien nur 29 Länder Visa-frei besuchen kann.

 

Jammern auf ganz hohem Niveau

 

Es ist wahrscheinlich auch Tatsache, dass viele Deutsche diesen wahnsinnig mächtigen Reisepass gar nicht ausreizen werden können. Das Problem ist, dass es immer auch auf die politischen Beziehungen zwischen den Ländern ankommt. Das bedeutet, dass die Länder selbst bestimmen, welche Satten als sicher genug gelten, um in ihr Land Visa-frei einreisen zu dürfen. Sie können bewusst entscheiden welchem Land sie die Einreise durch Regularien und Bedingungen erschweren. Problematisch ist, dass das viele Länder aus Angst vor ihrer Sicherheit machen. Wegen dieser diffusen Angst sperren sie lieber einige Länder wie Afghanistan ganz aus, anstatt ihnen eine Chance zu geben.

 

Politische Beziehungen stärken

 

Anstatt daraus einen kompetitiven Wettbewerb zu machen, sollten wir unsere Energie lieber investieren, um unsere Beziehung zu den einzelnen Ländern zu verbessern und die Sicherheit der rangletzten Länder zu erhöhen. Wo wir gerade bei dem Thema Chancengleichheit sind oder, dass es keine Chancengleichheit mehr gibt, wundert es uns auch gar nicht mehr, welche Reisepässe die „stärksten“ sind. Das sind nämlich europäische, der westlichen Länder, die bis heute noch ein wahnsinnigen Vorteil gegenüber dem durch Krisen- und Kriege gebeutelten Nahen Osten haben.

 

Wie kam es zu diesem Vorsprung?

 

An diesem Reisepass-Index merkt man immer noch, wie weit viele Länder in der Entwicklung zurück liegen und welchen enormen Vorsprung die ehemaligen Kolonialmächte auch heute immer noch haben. Dieser Vorsprung ist so enorm, dass dieser Rückstand bis heute nicht aufgeholt werden konnte. Wir profitieren also immer noch aus den Zeiten, in denen wir andere Nationen unterdrückt und ausgebeutet haben.

Zwar sollten wir uns freuen, dass wir dank unseres Geburtsortes problemlos in nahezu jedes Land der Welt reisen können, sollten gleichzeitig aber nicht vergessen, dass das ein unglaubliches Privileg ist.