Deutschlandticket für Studierende bald günstiger?

Das Deutschlandticket könnte für Studierende günstiger werden und soll bald nur noch 29,40 Euro pro Monat kosten. Der neue Preis könnte ab dem kommenden Sommersemester gelten. Es ist jedoch unklar, wie lange das Ticket so günstig bleibt.

Bund und Länder konnten sich auf ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende einigen. Schon bald sollen Studierende das bundesweit gültige Ticket für 29,40 Euro nutzen können. Das sind etwa 60 Prozent des ursprünglichen Preises. Oliver Krischer (Grüne), Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz und nordrhein-westfälischer Verkehrsminister, nannte die Einigung einen Durchbruch. Das bundesweit einheitliche Semesterticket könne bereits mit dem Sommersemester 2024 starten.

Umsetzung noch nicht sicher

Jedoch liegt die finale Umsetzung jetzt bei den Allgemeinen Studierendenausschüssen der Universitäten und Fachhochschulen, denn die müssen mit den jeweiligen Verkehrsbetrieben die notwendigen Verträge abschließen. Den Studierendenschaften steht es frei, das vergünstigte Ticket anzubieten oder regionale Alternativlösungen zu verhandeln. Für etwa drei Millionen Studierende könnte das Deutschlandticket günstiger werden und zum Semesterticket für 29,40 Euro im Monat werden.

Das deutschlandweite Semesterticket gilt als Solidarmodell: Alle Studierenden ermöglichen gemeinsam, dass ein bezahlbares ÖPNV-Ticket finanziert werden kann. Das gewählte Modell führe zu keinen nennenswerten Mehrkosten für Bund und Länder, so die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Isabel Cademartori. Bund und Länder hätten den Weg frei gemacht für eine Ausweitung der Zahl der regelmäßigen Abonnent*innen.

Viele Studierende seien aktuell ohne Semesterticket. „Aus Angst vor Klagen haben Studierendenschaften in den vergangenen Monaten reihenweise ihre Semesterticketverträge aufgekündigt“, erklärt Madita Lachetta, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen. Durch die Einführung des Deutschlandtickets würden viele Studierende kein ÖPNV-Ticket besitzen. Das soll jetzt vorbei sein.

Wie stabil ist der Preis?

Lange forderten Studierende ein vergünstigtes Deutschlandticket. Das soll nun zwar kommen, allerdings ist es ungewiss, wie lange das Ticket so günstig bleibt. Es wird Preisstabilität beim Deutschlandticket gefordert, dabei war vor ein paar Wochen unklar, ob das Deutschlandticket weiterhin existieren kann. Nach langem Hin und Her aufgrund der Finanzen einigten sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsident*innen der Länder darauf, dass das Ticket bestehen bleibt – zumindest bis April. Doch viele bezweifeln, dass der Preis auch in Zukunft bei 49 Euro liegen wird.

Die Verkehrsminister wollen zwar ein Konzept für ein langfristig gesichertes Ticket entwickeln. Da jedoch die Finanzierung des Deutschlandtickets nächstes Jahr über eine Milliarde Euro teurer wird (und insgesamt auf knapp über vier Milliarden Euro ansteigt) erwartet der Verkehrsverband VDV eine Preiserhöhung auf 59 Euro pro Monat. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Thomas Bareiß, könnte sich sogar eine Erhöhung auf 89 Euro pro Monat vorstellen. Als Grund nannte er die fehlenden 60 Milliarden im Bundeshaushalt. Sollte der ursprüngliche Preis des Deutschlandtickets steigen, würde auch der Preis für das vergünstigte Ticket für Studierende angehoben werden.

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Bildquelle: anna-m. w. via Pexels; CC0-Lizenz