Die dunkle Seite des Gehirns

„Die dunkle Seite des Gehirns“: Glaub nicht alles, was du denkst

Na, heute Nacht mal wieder kein Auge zu gemacht, weil das Gedankenkarussell einfach nicht aufgehört hat, sich zu drehen? Wer nachts auch ständig über die nächste Prüfung oder das aktuelle Projekt im Job nachdenkt, der weiß genau, wovon ich rede, denn unser Gehirn kann manchmal ganz schön anstrengend sein.


Um so interessanter liest sich da der Titel des neuen Buches von Prof. Stefan Kölsch. Der Mann ist nicht nur Autor, sondern auch Hirnforscher und beschäftigt sich besonders gerne mit dem Teil unseres Gehirns, welchen wir kaum kontrollieren können: unser Unterbewusstsein.

Und so geht es in seinem Buch mit dem Titel „Die dunkle Seite des Gehirns“ um genau dieses Unterbewusstsein und warum es uns so häufig Probleme bereitet.

Wer nun denkt: „Oh nee, das ist mir viel zu trocken und wissenschaftlich“, der sei beruhigt. Denn anstatt seine Leser*innen mit Studien und Zahlen zu quälen, illustriert Stefan Kölsch die wissenschaftlichen Fakten sehr bildhaft und unterstützt diese mit Beispielen aus dem Alltag, die wirklich jede*r nachvollziehen kann.

Dabei nimmt Stefan Kölsch die Lesenden mit auf eine Reise durch die Evolution, zeigt auf warum das Unterbewusstsein historisch betrachtet, so wichtig war und inwiefern unser heutiger Alltag beeinflusst, wie wir unser Gehirn nutzen.

Buchcover: Quelle Ullsteinverlag

Für eine noch bessere Verständlichkeit unterteilt der Autor das große Thema Unterbewusstsein in kleinere Teilkapitel an deren Ende er der Leserschaft praktische Tipps für den Alltag mit auf den Weg gibt. So hat man am Ende des Buches nicht nur eine Menge über das eigene Gehirn gelernt und warum man sich in manchen Situationen so furchtbar irrational verhält, sondern weiß auch, wie man mit diesen schwierigen Momenten besser umgehen kann, weniger grübelt und das eigene Gehirn besser entlastet.

Mein Fazit

Während der Lektüre erinnerte mich „Die dunkle Seite des Gehirns“ stark an Bücher Julia Shaws „Das trügerische Gedächtnis“. Man wird schnell in den Bann der Erzählungen gezogen und wer mehr über das eigene Unterbewusstsein erfahren will, der ist hier genau richtig. Dennoch wirkt das Buch nicht wie klassische Selbst- oder Lebenshilfe, sondern eher wie eine gut gemachte Dokumentation über das menschliche Unterbewusstsein, seine Chancen und die Probleme, die es mit sich bringt. Mich fasziniert es immer wieder auf’s Neue, wie wenig wir über uns selbst wissen und wie sehr wir unter unseren eigenen Gedanken leiden.

Die dunkle Seite des Gehirns ist ab sofort im Ullsteinverlag erhältlich.


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Bildquelle: David Cassolato via Pexels, CC0-Lizenz