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4 Dinge, die Plus-Size-Frauen (zurecht) von der Modeindustrie fordern

Was Frauen wollen, wissen sie selbst am besten. Es ist an der Zeit, ihnen zuzuhören.

Übergrößenmode hat sich im Laufe der letzten Jahre merklich weiterentwickelt – von einer kläglichen Randerscheinung zu einem üppigen Wachstumsmarkt (Wortwitz beabsichtigt). Die Laufstege sind inzwischen für jedes Paar Beine freigegeben, egal wie dick oder dünn, und immer mehr spezialisierte Designer betreten die Bühne. Trotzdem wird einem beim Blick ins Sortiment vieler Kleidergeschäfte und Online-Shops schmerzlich bewusst: Plus-Size ist noch immer eine Minderheitenmode, auch wenn es löbliche Ausnahmen gibt. Eine nachgerade absurde Situation, wenn man bedenkt, dass 50% der Deutschen als übergewichtig gelten!

 

 

Kleidung in Übergrößen zu finden, gestaltet sich deshalb auch im Jahr 2017 noch als äußerst knifflige Angelegenheit. Die Schwierigkeit steigt weiter, wenn man zusätzlich so dreist ist, gewisse Ansprüche an Qualität, Passform und Ästhetik zu stellen. Denn sehen wir der Wahrheit ins Auge: Fashion-Standards werden von den Modeschöpfern gemacht, nicht von den Trägerinnen. Und die Vorstellungen gehen oft weit auseinander. Denn wenn gestandene Rubensfrauen eines nicht wollen, dann ist es „ihre Problemzonen kaschieren, um möglichst schlank auszusehen“. Der Zweck von Mode sollte stattdessen sein, das in Szene zu setzen, was da ist, ganz egal, wieviel davon da ist.

Wir haben deshalb recherchiert, was Frauen wirklich von Oversize-Fashion erwarten, und daraus vier hauptsächliche Forderungen abgeleitet:


  • Eine breitere Auswahl:
    Die Kaufhäuser hätten es wohl gerne so, aber Rubensfrauen geben sich nicht mit uninspirierten Plus-Size-Abklatschen beliebter Kleidungsstücke unterhalb der 40er-Marke zufrieden, geschweige denn lassen sie sich eine Spandex-Leggins als hochtaillierte Disco-Hose verkaufen. Der vorhandenen Modeauswahl fehlt es schlichtweg an Vielseitigkeit. Spezielle Teile aus Fashion-Nischen wie Goth und Lolita sind genauso schwer zu finden wie ernstzunehmende Designerstücke aus dem Couture-Bereich. Ansehnliche Cigarette Trousers fehlen ebenso wie komfortable und stilvolle Schuhe und Stiefel für weite Waden, die man zu einem gelungenen Ausgeh-Outfit anziehen könnte. Insgesamt werden mollige Fashion-Fans bei allen Styles benachteiligt, die gerade im Trend sind – und wenn diese endlich ihren Weg in die Plus-Size-Abteilung gefunden haben, sind sie meist schon wieder veraltet.

  • Mehr Freizügigkeit:
    Plus-Size-Blogger und Instagram-Influencer lehnen sich offen dagegen auf, von den Betreibern der Top-Marken bevormundet zu werden. Worin man sich wohlfühlt und welches Maß an Freizügigkeit man sich zutraut, sollte jedem selbst überlassen sein. Dafür ist es aber notwendig, dass genügend Optionen angeboten werden. Das fängt mit ärmellosen und schulterfreien Tops sowie weit ausgeschnittenen V-Neck-Oberteilen an und nimmt bei Kombinationen aus Kniestrümpfen und kurzen Röcken noch lange kein Ende. Hater sollten sich auch an den Anblick von tiefsitzenden Fatkini-Hosen gewöhnen. Und wer seine Freundin nicht in halbtransparenter Reizwäsche aus Spitze und Mesch sehen will, war bei der Partnerwahl nicht wirklich aufrichtig.

  • Alle Formen und Größen:
    Nur weil man dicker ist, ist man nicht automatisch größer. Genau das scheinen aber viele Markenhersteller anzunehmen, denn eins-fünfzig große Mollige sehen sich bei der Anprobe oft mit einem Übermaß an Stoff konfrontiert. Kaum zu glauben, aber wahr: Keine zwei Körper sind gleich. Warum sollte das also in der Mode der Fall sein? Plus-Size-Bikinis für kleine Körbchen sind nur ein Punkt auf der Mängelliste. Und noch eine Eilmeldung: Die A-Linie ist (verdammt nochmal!) nicht die einzig akzeptable Silhouette für eine füllige Figur.

  • Auffällige Styles:
    Last but not least – Verstecken kommt gar nicht erst in Frage! Blickfangende Farben und mutige Muster stehen auf der körperpositiven Wunschliste ganz oben. Und auch vor horizontalen Streifen haben gestandene Rubensfrauen schon längst keine Angst mehr.