Diskriminierende Sprache: Welche Wörter sollte man vermeiden?

Schwul

Unmännlich, uncool – Wer das nächste Mal so etwas sagt wie: „Wie schwul ist das denn?!“, meint er oder sie vermutlich genau dies. Das Problem liegt auf der Hand, denn bei so einer Nutzung bedient man sich übertriebenen Klischees und belegt Homosexualität zudem mit einer negativen Konnotation. Dann gibt es noch Beleidigungen wie „Schwuchtel“, die noch mehr in your face sind. Jetzt kann man natürlich nicht verlangen, dass sich alle gegenseitig mit Samthandschuhen berühren: Beleidigungen sollen ja weh tun. Trotzdem sollte man sich immer vor Augen halten, an wen man Schimpfwörter richtet. Wenn ich meinem Gegenüber sagen will, dass ich – gelinde gesagt – nicht dessen größter Fan bin, dann muss ich dabei nicht unbedingt Vorurteilen Raum geben und so andere aufgrund ihrer Sexualität – die man sich nicht aussuchen kann – mit hineinziehen.

Rasse (auf Menschen bezogen)

Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland heißt es wie folgt:

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. [2] Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

GG Art. 3 Abs.3

Nun steht da etwas von „Rassen“. Nur gibt es keinerlei seriöse wissenschaftliche Basis dafür, dass es Menschenrassen geben würde. Dieser Begriff kommt aus der Rassenlehre, die im Dritten Reich zur Ermordung von Millionen von Menschen genutzt wurde. Heutzutage sollten jedoch alle wissen, dass alle Menschen gleich sind: Egal, woher auf dem Globus man kommt, unser aller Erbgut ist zu etwa 99,9% identisch – schließlich sind wir alle Homo sapiens sapiens. In diesem Fall muss man den historischen Kontext kennen, denn mit Art. 116 Abs. 2 sollte ehemaligen deutschen Staatsangehörigen, die im Drittem Reich ihre Staatsbürgerschaft aus politischen, religiösen oder eben rassischen Gründen entzogen wurde, die Wiedereinbürgerung erleichtert werden. Der Rassebegriff soll in diesem Fall also die Opfer von Rassismus schützen, nicht dessen Existenz akzeptieren. In einer perfekten Welt würden das auch alle so verstehen, nur ist unsere Welt eben nicht perfekt. Der Begriff der Rasse sollte, auf Menschen bezogen, daher umgehend verbannt und der betroffene Artikel umformuliert werden – wenn auch die Wirkung rein symbolisch wäre.