Donald Trump mit erhobener Faust

Er ist wieder da: Donald J. Trump

Eine vermeintlich manipulierte Wahl

Die Szenerie ließ nicht erahnen, dass die Republikaner erst vor kurzem die Präsidentschaftswahl als auch die Mehrheit im Senat verloren hatten. Eine Wahl, die ohnehin, zumindest wenn es nach Trump ginge, manipuliert war. Auch über einen Monat nach den Ereignissen will er sich die Niederlage nicht eingestehen. Kurzfristig geänderte Wahlgesetze, „illegale Einwanderer und Tote, die gewählt haben“ und verschwundene Wahlzettel macht Trump für den Sieg Bidens verantwortlich. Er untermauerte erneut seine These, dass er legal gewonnen hätte. „Und wer weiß, ich könnte sogar entscheiden, sie ein drittes Mal zu schlagen“, gab er sich kampfeslustig in Richtung der Demokraten. „Du hast gewonnen, du hast gewonnen“, rief ihm sein Publikum auf der CPAC-Konferenz zu. 

In diesem Zuge teilte Trump ebenfalls gegen Biden, den amtierenden US-Präsidenten, gehörig aus. Es sei der „desaströseste Monat“, den je ein Präsident gehabt habe. Als Begründung nannte Trump die „hunderttausenden und millionen“ Migranten, die Biden in die USA locken würde und die wegen der Corona-Pandemie immer noch geschlossenen Schulen. 

Die Doppelmoral der „Cancel-Culture“

Ein Hauptthema von Trumps Rede und gleichzeitig auch ein Versprechen war die Cancel Culture der Demokraten zu beenden. Konservative Stimmen würden demnach häufig ausgegrenzt und so bewusst zum Schweigen gebracht werden. Dabei machten die „America Uncanceled“-Schilder an manchen Stellen doch gar einen ironischen Eindruck, als klar wurde, dass nur Unterstützer Trumps auf die Bühne gebeten wurden. Gleichzeitig befeuerte er die Stimmung gegen die Politiker, die gegen ihn im Impeachment gestimmt hatten, und rief zu ihrer Abwahl auf. 

Eine Taktik, die er auch schon während seiner Amtszeit als US-amerikanischer Präsident verfolgte. Im August 2020 fragte ihn ein Journalist, ob er die Lügen bereuen würde, die er dem amerikanischen Volk auftische. Trump ging nicht näher auf die Frage ein und wählte stattdessen einen anderen Journalisten aus. 

Trump als Präsidentschaftskandidat zur Wahl 2024?

Bei einer Erhebung im Saal wurden die dort anwesenden Besucher befragt, wen sie als Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2024 sehen. Dabei belegte Donald Trump mit ganzen 55 Prozent der Stimmen den ersten Platz, weit abgeschlagen folgte Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, mit 21 Prozent der Stimmen. Eine Umfrage, die bei weitem keine Repräsentativität inne hat, aber durchaus zeigt, dass der Ex-Präsident nach turbulenten letzten Monaten immer noch Unterstützer besitzt. Trump selbst gibt sich selbstgefällig im Blick auf die nächste Wahl: „Einem Republikaner wird 2024 die triumphale Rückkehr ins Weiße Haus gelingen. Ich frage mich, wer das sein wird? Wer, wer, wer?“

Für den Sturm auf das Kapitol fand Trump keine Zeit mehr in seiner rund eineinhalb-stündigen Rede. 

https://www.youtube.com/watch?v=eV73Se2PaAQ

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!
Bildquelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay; CC0-Lizenz