„Dry Dating“: Darum daten viele Singles nur noch nüchtern
Während Alkohol dafür bekannt ist, Lockerheit zu verleihen und Hemmschwellen zu senken, gewinnt nun ein Dating-Trend an Popularität, der sich darauf konzentriert, keinen Alkohol zu trinken: der sogenannte „Dry Dating“-Trend.
Das Erlebnis des Datings kann durchaus aufregend, mitunter jedoch auch anstrengend und gelegentlich äußerst nervenaufreibend sein. Aus diesem Grund neigen viele dazu, vor dem Treffen ein Glas oder zwei zu trinken – sei es, um sich etwas Mut anzutrinken oder um unangenehme Situationen erträglicher zu machen. Bei Verabredungen in Bars oder Restaurants bestellen viele Singles gerne alkoholische Getränke, um die Atmosphäre zu lockern. Nun zeichnet sich ein neues Phänomen ab: „Dry Dating“ – also das Verabreden ohne Alkohol.
„Dry Dating“: Was steckt hinter dem Dating-Phänomen?
In den sozialen Medien lässt sich der Trend hin zu einem bewussteren Umgang mit Alkohol oder sogar einem Leben ohne Alkohol beobachten. Unter den Hashtags #sobercurious oder #mindfuldrinking teilen Nutzer*innen ihre Erfahrungen beim Leben und Ausgehen mit wenig oder ganz ohne Alkohol.
Die Ursprünge dieser neuen Form des Datings scheinen offensichtlich in der Zeit der Pandemie zu liegen. Als Bars und Restaurants geschlossen waren, blieb nichts anderes übrig als Treffen im Freien – häufig ohne alkoholische Getränke. Dieser Trend setzt sich offenbar weit über die Pandemie hinaus fort.
Eine Umfrage der Dating-App Bumble zeigt, dass etwa ein Drittel der Befragten daran interessiert ist, diese alkoholfreie Form des Datings auszuprobieren. Noch bemerkenswerter ist, dass fast die Hälfte der Teilnehmenden angibt, heute weniger zu trinken als vor der Pandemie.
Die Hauptgründe für das Präferieren von nüchternen Dates liegen auf der Hand: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) ist der Ansicht, dass sie eher eine authentische Beziehung aufbauen können, wenn sie einen klaren Kopf behalten. Ein nüchterner Zustand erleichtert es, gemeinsame Themen zu finden und über wirklich Wichtiges zu sprechen. Im Gegensatz dazu beeinflusst Alkohol oft das Urteilsvermögen und kann dazu führen, dass wir uns mit einer Person verbunden fühlen, die nüchtern für uns niemals infrage kommen würde. Diese Erfahrung haben bereits zwei von fünf befragten Bumble-Nutzer*innen gemacht.
„Dry Dating“: So gelingt es
Ein alkoholfreies Date mag für einige ungewohnt erscheinen, besonders wenn es nicht zur Routine gehört. Falls du dazu gehörst und der Gedanke an ein alkoholfreies Treffen dich verunsichert, könnte es hilfreich sein, das nächste Date an einem Ort ohne Alkohol zu planen, wie zum Beispiel in einem Museum, bei einem Spaziergang oder beim Minigolf. Alternativ kannst du deine Unsicherheit direkt ansprechen – das wirkt authentisch und sympathisch.
Auch wenn es zu Beginn ungewohnt sein mag, wirst du dich mit der Zeit daran gewöhnen und ohne Alkohol selbstsicher auftreten. Denn beim Verzicht auf Alkohol wird ein authentischeres Kennenlernen ermöglicht. Beide Parteien wissen genau, woran sie sind, ohne sich hinter betrunkenem Selbstbewusstsein zu verstecken.
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