Wohnung, Einrichtung

Die erste eigene Wohnung – herzliche Grüße aus der Hölle der Unabhängigkeit

Endlich ist es soweit: Der Mietvertrag ist unterzeichnet, die alte WG hast du hinter dir gelassen und das Klingelschild für die schnuckelige Altbauwohnung trägt deinen Namen. Stolz streichst du mit all deinen Freunden die Wände und machst daraus eine kleine Party mit Pizza und Bier. So weit, so gut. Der erste Abend naht und du fühlst dich angesichts der neu gewonnenen Unabhängigkeit wie Bruce Allmächtig. Die nächste Stufe des Erwachsenseins hast du erfolgreich erklommen. Und wie schwer kann das schon sein, dieses „alleine Wohnen“? Pah! Der Struggle ist real und die Verantwortung wird dir in den Allerwertesten treten. Aber hey, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

 

It’s all about the money

 

Zu Hause bei den Eltern ist man normalerweise von lästigen Kosten befreit. Geschirr gibt es im Überfluss, es sind immer Avocados da und um Strom und Internet kümmern sich im besten Fall Mama und Papa. In einer WG werden all diese Kosten zumindest geteilt. Du besitzt leider keine Pfannen? Dein Mitbewohner dafür gleich drei – Problem erledigt. Eine eigene Wohnung ist toll, aber jetzt bleibt alles an dir hängen. Was man alleine schon alles in der Küche braucht: Wasserkocher, Messer, Gabeln und dann auch noch die verdammten Löffel, von Kuchengabeln ganz zu schweigen. Nach einem Großeinkauf bei IKEA, bei dem wir natürlich eigentlich nur das Nötigste kaufen wollten, ist erstmal wieder Ebbe im Geldbeutel. Abhilfe schafft ein Haushaltsbuch, so altmodisch es klingt – Oma weiß schließlich auch beim Essen, was gut ist. Jetzt gehts ans Eingemachte: Wie hoch sind deine monatlichen Fixkosten, wie viel hat der Umzug gekostet und vor allem – wie teuer ist es, seinen Alltag alleine zu stemmen? Struktur und Buchführung sparen eine Menge Geld – dafür darf auch ein Haushaltsbuch mit Einhörnern herhalten!

 

 

Was, ne Dusche kann kaputt gehen?!

 

Unter Muttis Regenwalddusche entspannt es sich hervorragend. Danach hattest du einen Mitbewohner, der handwerklich äußerst talentiert war und mit viel Vergnügen die verstopften Rohre von allem befreit hat, was darin steckte. Dann kommt die erste eigene Wohnung. Aus der Plastikhalterung vom Vormieter ist nach zwei Wochen der Duschkopf rausgebrochen und beim Einsteigen in die Wanne hättest du dir fast ein Schädelhirntrauma zugezogen. Wenn du jetzt umfällst, findet dich höchstens deine Katze. Spare also nicht bei deiner Badezimmereinrichtung. Wenn du einmal in vernünftiges Zubehör investierst, sparst du nämlich nicht nur eine Menge Geld, sondern auch die monatlichen Wege, weil die Billigvariante mal wieder den Geist aufgegeben hat. Ja, niemand hat Lust auf Baumarkt oder Möbelhaus. Aber da muss man ja auch nicht hin: Schließlich kannst du im Neuland nicht nur Bücher bei Amazon bestellen, sondern dir auch dein Badezimmer bequem online einrichten – und das von der Walk-In-Dusche bis zum Klopapierhalter. Denn auch die wilden Zeiten mit dem Klopapier auf dem Badewannenrand sind jetzt vorbei. Also Maßband raus und los geht’s!

 

Allein, allein – genieß es!

 

Komische Geräusche kamen bis jetzt immer von den Menschen, die mit dir zusammengewohnt haben. Jetzt gibt es nur noch dich. Auch für den Dreck bist nur noch du verantwortlich und der übrig gebliebene Chia-Avocado-Leinsamen-Pudding kann vor einem langen Wochenende nicht mehr unter Mitbewohnern oder Geschwistern verteilt werden. Aber das ist okay! Vielleicht wird es in den ersten Wochen ungewohnt sein und dir ein wenig einsam und ungewohnt vorkommen, aber nach einer Weile kennst du die neue Umgebung, deine Nachbarn und lernst die Vorzüge des Alleinseins schätzen – spätestens, wenn du nicht mehr die Haare oder Bartstoppeln deiner Mitbewohner wegputzen musst. Außerdem kannst du jetzt endlich nackt und synchron mit Hugh Grant zu „Jump in“ tanzen. Träume werden wahr!

 

 

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Titelbild: Unsplash mit CC0-Lizenz

Bild 1Flickr Chaos Charles Starrett CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten