Doguhan Kabadayi als Soheil in "Ein nasser Hund". Bild: © Volker Roloff/Carte Blanche International/2019

„Ein nasser Hund“: Wenn Judenhass deine Beziehungen bedroht

ZEITjUNG: Was wünscht ihr euch für eure berufliche Zukunft? Wollt ihr weiter bei der Schauspielerei bleiben?

Derya: Das wünschen wir uns natürlich alle. Wir wollen, dass Menschen uns entdecken und wir neue Dinge ausprobieren können. Vielleicht kommt es irgendwann soweit, dass Mohammad nicht immer nur einen Husseyn spielt, sondern auch mal einen Tim, oder ich eine Lisa. „Ein nasser Hund“ war auf jeden Fall ein guter Start für uns, aber wir freuen uns auf mehr. Das allerwichtigste ist für mich aber immer noch Gesundheit, das ist mein größter Wunsch.

Mohammad: Ich liebe das Schauspiel so sehr, dass ich mir gar nicht vorstellen könnte, in einem anderen Job zu arbeiten. Dennoch bin ich nie an der gleichen Stelle geblieben, weil ich nicht immer nur auf Angebote warten wollte. Vor einer Weile habe ich angefangen, junge Leute zu unterstützen und leite jetzt zwei eigene Schauspielgruppen, deren Teilnehmer ich bereits alle zu Filmen vermitteln konnte. Das möchte ich in der Zukunft unbedingt fortführen. Mein Bruder und ich planen auch, gemeinsam mit anderen Schauspielern einen Verein zu gründen, bei dem wir teures Equipment wie Kameras an Jugendliche verleihen. So können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen, ohne, dass ihre finanzielle Situation ihnen einen Strich durch die Rechnung macht.

Doguhan: Für mich ist es auch klar: Ich mache das weiterhin! Die Schauspielerei ist mein Leben, meine Leidenschaft. Es macht mich glücklich, es macht mir Spaß und es ist etwas, dass ich liebe zu tun. Mir geht es nicht um Ruhm und Anerkennung, das einzige was ich will ist besser werden in dem was ich tue. Es ist aber auch ein großes Privileg, dass wir dieses Glück zu unserem Beruf machen konnten und das hoffentlich auch in Zukunft weiter können. Dafür sind wir alle sehr dankbar. Hoffentlich dürfen wir irgendwann auch mal ganz verschiedene Rollenfächer besetzen.

Mohammad: Unsere aktuellen Rollen spielen wir ja vor allem, weil wir Doguhan, Mohammad und Derya heißen, und nicht Max und Moritz [lacht]. Genauso sollte ein Max oder ein Moritz aber auch mal einen Hassan spielen! Das muss sich auf jeden Fall ändern.

ZEITjUNG: Vielen Dank für das Interview!

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Bildquellen: © Volker Roloff/Carte Blanche International/2019